Hinduextremisten in Indien zerstören erneut christliche Kirche

Bischöfe fordern Maßnahmen

Wegen angeblich erzwungener Bekehrungen haben Hinduextremisten in Indien Angriffe auf christliche Sonntagsmessen verstärkt. Die Vorfälle nehmen zu, nun wurde eine frisch eingweihte Kirche in Neu Delhi zerstört.

Christen in Indien  / © Jaipal Singh (dpa)
Christen in Indien / © Jaipal Singh ( dpa )

Beim jüngsten Vorfall zerstörten Aktivisten der "Brigade des Gottes Hanuman" in Neu Delhi eine erst in der vergangenen Woche eingeweihte Kirche im Stadtteil Dwarka, wie der asiatische Pressedienst Ucanews am Dienstag berichtete.

Sprunghafte Zunahme von Angriffen gegen Christen

Ein zweiter Vorfall habe sich bereits am Sonntag im südlichen Bundesstaat Karnataka ereignet. Nach Informationen des indischen Nachrichtenportals "The Quint" habe die von der hindunationalistischen Indischen Volkspartei (BJP) gestellte Provinzregierung "massive nachrichtendienstliche Ermittlungen" gegen Kirchen und christliche Gemeinden eingeleitet.

Die Verfolgung von Christen in Indien hat in diesem Jahr sprunghaft zugenommen. Das geht aus einem Ende Oktober veröffentlichten Bericht der beiden Bürgerrechtsorganisationen "Association for the Protection of Civil Rights" (APCR) und "United Against Hate and United Christian Forum" (UCF) vor. Diese gehe hauptsächlich von hindunationalistischen Gruppen aus, die der BJP von Ministerpräsident Narendra Modi nahestehen und deren Ziel eine Art hinduistischer Gottesstaat ist.

Die katholischen Bischöfe des Landes haben wiederholt Maßnahmen der Regierung gegen die Verfolgung und Gewalt gefordert. Christen machen 2,3 Prozent der 1,3 Milliarden überwiegend hinduistischen Einwohner Indiens aus.


Quelle:
KNA