Bischöfe: Familie garantiert Zukunft und Zuversicht

Jahresschlussgottesdienste in NRW

Zu einer Stärkung von Ehe und Familie hat der Kölner Kardinal Joachim Meisner aufgerufen. Die Familie sei in ihrer Dreiheit das vollkommenste Abbild des dreifaltigen Gottes, sagte er am Silvesterabend im Kölner Dom. Sie garantiere einem Volk und der Kirche Zukunft und Zuversicht. Diesem Anliegen werde in der Öffentlichkeit kaum die notwendige Aufmerksamkeit gegeben, beklagte der Erzbischof. Es dürfe in Deutschland nicht eintreffen, was Papst Benedikt XVI. vor kurzem gesagt habe: "Ein Volk ohne Kinder verabschiedet sich aus der Geschichte."

 (DR)

Meisner erinnerte in seiner Predigt zum Jahresschluss an den christlichen Glauben an den dreifaltigen Gott. Jedes Wort dieses Bekenntnisses sei "wie ein in die Tiefe eingerammter Pfahl". Auf diesen Pfählen hätten die Christen das Haus ihres Lebens gebaut.

Sie hielten auch, "wenn ringsum die Wasser der Tagesparolen und der Angriffe brodeln", so der Kardinal. "Hier ist nichts zu erklären und zu deuteln. Hier ist von einem Christen jedes Wort anzunehmen und zu glauben." Mit dem Glaubensbekenntnis habe die Kirche auf alle Irrlehren der Jahrhunderte geantwortet.

Weitere Bischöfe betonen zum Jahresschluss Ehe und Familie
Die katholische Kirche in Nordrhein-Westfalen hat zum Jahreswechsel einen verstärkten Schutz von Ehe und Familie angemahnt. Nach den Worten von Bischof Reinhard Lettmann aus Münster ist die Familie als ursprünglicher Ort der Humanisierung und Personalisierung der Gesellschaft sowie als Ort menschlicher Gemeinschaft unersetzlich. "In Ehe und Familie liegt unsere Zukunft", so der Bischof. Sie ständen unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes. Bisweilen habe es den Anschein, als würde dieser Schutz immer weiter ausgehöhlt.

Angesichts mancher Entwicklung könne man fragen: "Sind wir dabei, unsere Zukunft zu verspielen?" Werte wie Treue, Verantwortung, Verlässlichkeit Hilfsbereitschaft und Solidarität hätten für das Zusammenleben der Menschen große Bedeutung.

Gegen Materialismus
Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker rief die Katholiken in seiner Silvesterpredigt auf, dem verbreiteten Materialismus in der Gesellschaft nicht nachzugeben. Auch ein Christ stehe in der Gefahr, die irdischen Dinge absolut zu setzen, betonte er. Es sei wichtig, das wahrzunehmen, was quer stehe zum Kreislauf des Lebens. Das allein Wesentliche und Entscheidende sei, dass Gott seinen Sohn gesandt habe und die Zeit erfüllt sei.

Mehr Miteinander unter den Weltreligionen verlangte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Heinrich Mussinghoff. "Gott ist der Gott und Vater aller, nicht der Gott dieser Religion oder der Gott nur jener Konfession", sagte der Aachener Bischof in der Karlsstadt. Alle Religionen der Welt zeigten, dass der Mensch Sehnsucht nach Gott habe. Nach christlichem Verständnis wolle Gott das Heil aller Menschen und liebe sie. Wo aber Religion für politische oder andere Zwecke instrumentalisiert werde, sei Gefahr im Verzug.