Ende der Wallfahrtssaison in Werl und Kevelaer

Bis zum nächsten Jahr

Zu Allerheiligen endet vielerorts die Wallfahrtssaison. So auch in Werl und Kevelaer. Dort schloss Münsters Weihbischof Rolf Lohmann nach einem Gottesdienst in der Marienbasilika symbolisch die Pilgerpforte der Wallfahrtskirche.

Heiligenbilder vor Wallfahrtskirche in Kevelaer (dpa)
Heiligenbilder vor Wallfahrtskirche in Kevelaer / ( dpa )

In seiner Predigt rief Lohmann zum Umdenken auf. Die Kirche müsse an Glaubwürdigkeit und Vertrauen zurückgewinnen. "Unsere Zeit braucht den Blick auf alle Menschen ohne Unterschiede nach Herkunft und Religion; unsere Zeit braucht den Blick auf die, die Asyl und Heimat suchen; unsere Zeit braucht den Blick auf wachsame Achtsamkeit der Schöpfung", so der Weihbischof.

Die 28.000-Einwohner-Stadt Kevelaer gilt mit rund 800.000 Pilgern jährlich als die zweitgrößte katholische Wallfahrtsstätte Deutschlands nach dem bayerischen Altötting. Anziehungspunkt ist das Marienbild "Trösterin der Betrübten" von 1641, der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). Zu den Höhepunkten des Pilgerjahres zählt neben der Wallfahrt der Tamilen auch eine Motorradwallfahrt mit mehreren tausend Teilnehmern. Die nächste Wallfahrtssaison beginnt am 1. Mai 2019.

Wallfahrtssaison in Werl beendet

Auch in Werl wurde zum Abschluss der diesjährigen Wallfahrtssaison an Allerheiligen in der Wallfahrtsbasilika ein Pontifikalamt gefeiert. Unter dem Leitwort "Suche Frieden" kamen im Wallfahrtsjahr 2018 rund 100.000 Pilger in den westfälischen Marienwallfahrtsort und besuchten das Gnadenbild "Trösterin der Betrübten", wie das Erzbistum Paderborn mitteilte.

"Menschen setzen sich in Bewegung, geben ihrer Sehnsucht und Hoffnung einen Ausdruck und pilgern zur Muttergottes nach Werl, um heil und heilig zu werden", sagte Weihbischof Dominicus Meier in dem Gottesdienst am Fest Allerheiligen.

Als Aufruf zu einer richtig verstandenen Heiligkeit nannte er die im Evangelium überlieferten Seligpreisungen Jesu: "Um selig zu sein, müssen wir uns aufmachen, vorwärts gehen und uns nicht mit unseren Problemen, unseren Verfehlungen und Schwierigkeiten identifizieren, sondern voll Vertrauen und Zuversicht auf Gott und die Menschen zugehen", so Meier.

Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten"

Die Wallfahrtssaison in Werl dauert jeweils vom 1. Mai bis zum 1. November. Das Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" gelangte 1661 durch Vermittlung des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Maximilian Heinrich in die Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung.

Zuvor war es in der seit der Reformation evangelischen Kirche Sankt Maria zur Wiese in Soest verehrt worden. Die Werler Madonna zählt zu den schönsten Mariendarstellungen Europas. Unter Papst Pius X. wurde das Gnadenbild 1911 gekrönt. Die Krone ist ein kostbares Schmuckstück, das die Madonna lediglich zu hohen Feiertagen trägt.


Wallfahrt von Arpe nach Werl / © Pastoralverbund Schmallenberg – Eslohe (DR)
Wallfahrt von Arpe nach Werl / © Pastoralverbund Schmallenberg – Eslohe ( DR )

Marienbild in Kevelaer / © Roland Weihrauch (dpa)
Marienbild in Kevelaer / © Roland Weihrauch ( dpa )
Quelle:
KNA