Biodiversitäts-Check für Kirchengemeinden ist angelaufen

"Offene Türen eingerannt"

Seit kurzem gibt es im Erzbistum Köln den Biodiversitätcheck für Kirchengemeinden. Die Heilig-Geist-Gemeinde in Ratingen macht mit und hat schon Ideen für die Umsetzung.

Symbolbild Biodiversität, Biene, Artenvielfalt. Natur / © Kateryna Ovcharenko (shutterstock)
Symbolbild Biodiversität, Biene, Artenvielfalt. Natur / © Kateryna Ovcharenko ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Sie sind Mitglied dieser Gemeinde und mittendrin im Projekt. Was wird denn demnächst bei Ihnen alles gecheckt?

Haline Krönung (in der Heilig-Geist-Gemeinde in Ratingen am Projekt beteiligt): Tatsächlich haben wir uns schon im November beworben und waren einer der ersten, die ausgewählt wurden und hat jetzt es auch schon eine Begehung im Februar gegeben mit der Biostation aus Monheim.

DOMRADIO.DE: Was ist bei der Begehung rausgekommen?

Krönung: Wir haben die verschiedensten Orte besucht und haben uns von der Biostation Ideen geholt, wie man das schöner gestalten kann und sozusagen den Tierchen und den Insekten dabei was Gutes tut.

DOMRADIO.DE: Wie machen Sie das konkret?

Krönung: Unser Kirchplatz ist recht groß, derzeit aber noch komplett durchgepflastert, an einer Seite ist eine Rosenhecke von einer anderen Seite und noch ein kleines Beet. Die Idee, mit der wir uns beworben haben, ist, einen mobilen Topfgarten zu machen. Das heißt, es werden wahrscheinlich auf dem Platz große Pflanzkübel aufgestellt, die dann auch je nach Jahreszeit und vielleicht auch je nach kirchlichem Jahreskreis mobil sind und entsprechend umgestellt werden können und so auch vielen Gemeindemitgliedern und Gruppen auch dienen und helfen. Und den Kirchen natürlich auch.

DOMRADIO.DE: Für all diejenigen, für die Biodiversität immer noch ein Fremdwort ist: Was ist damit genau gemeint?

Krönung: Wir wollen auf den Flächen, die der der Kirche zur Verfügung stehen, die Natur spannender gestalten und so eine Vielfalt in der Pflanzen- und in der Tierwelt unterstützen.

DOMRADIO.DE: Warum gibt es bei Ihnen da so ein großes Engagement für Nachhaltigkeit in der Gemeinde?

Krönung: Wir sind schon seit langem "Fair-gemeinde" und das wird eigentlich durch alle Gremien und alle Gruppen in der Gemeinde sehr stark getragen. Und wir haben, als dieses Projekt entstanden ist, eben diverse Gruppen angesprochen und haben aus allen Bereichen Zuspruch und Unterstützung zugesagt bekommen, weil sich unser Platz auch dazu eignet, da ein bisschen mehr zu gestalten. Denn derzeit ist die Aufenthaltsqualität da doch eher nicht so gut. Und da haben wir tatsächlich offene Türen eingerannt, auch beim Kirchenvorstand und beim Pastor.

DOMRADIO.DE: Wann geht es denn los mit der Topfaktion?

Krönung: Nach der Begehung im Februar haben uns vor kurzem die Vorschläge von der Biostation erreicht. Es wird jetzt demnächst wahrscheinlich einen Workshop geben, wo das konkretisiert wird, aber wir haben schon das Ziel, jetzt schnellstmöglich zu starten. Ich denke, im Frühjahr wird da sicherlich was passieren. Wenn es nachher später um die Bepflanzung geht, ist der Herbst auch noch mal eine Option. Da muss man ja auch auf die Besonderheiten des Gartenbaus Rücksicht nehmen. Aber wir wollen jetzt schnell starten.

Das Interview führte Martin Mölder.

Quelle:
DR