Bildungspolitisches Grundsatzpapier der Katholischen Elternschaft

 (DR)

Die Katholische Elternschaft Deutschland (KED) in Berlin ihr bildungspolitischen Grundsatzpapier vorgestellt. Der Verband betont darin, dass dazu neben den pragmatischen und wissenschaftlichen Inhalten auch religiöse Angebote gehörten. Dies stehe nicht im Widerspruch zur Religionsfreiheit sondern sei eine Voraussetzung, um überhaupt von ihr Gebrauch zu machen. Die KED-Vorsitzende Marie-Theres Kastner betonte, dass junge Menschen nach christlichem Verständnis um ihrer selbst zu bilden seien und nicht nach den Bedürfnissen der jeweiligen Gesellschaft.

Die KED sprach sich für eine Vielfalt der Schulformen und Träger aus, sowie eine stärkere Durchlässigkeit der Schulformen, damit Schüler in ihren unterschiedlichen Entwicklungsschritten immer wieder neue Chancen eröffnet würden. Ferner verlangten sie eine weitere Flexibilisierung der Ganztagsschulen, um Familien mehr gemeinsame Zeit zu ermöglichen. Der Jesuit und Direktor des Kollegs Sankt Blasien, Pater Klaus Mertens SJ beklagte bei der Vorstellung des Papiers, dass die verbandliche Arbeit unter der Ganztagsbeschulung leide. Viele Jugendverbände litten etwa an schwindenden Mitgliederzahlen.

Um bundesweite Vergleichbarkeit schulischer Leistungen und Abschlüsse sicherzustellen, sollten zentrale Prüfungen und einheitliche Maßstäbe geschaffen werden, so die KED. Mit Blick auf die Digitalisierung warnte Kastner davor, diese als Lernziel statt als Hilfsmittel zu betrachten. Kritisch äußerte sie sich gegenüber den Folgen einer übereilten Inklusion. Die Idee sei zwar richtig. Viele betroffene Eltern nähmen ihre Kinder aber wieder aus Regelschulen, weil dort nicht die notwendigen Voraussetzungen für die Förderung ihrer Kinder vorhanden seien.

Kastner verlangte zugleich eine Aufwertung unterschiedlicher Schulabschlüsse. Eine akademische Ausbildung könne nicht für alle das Ziel sein. Es werde dabei oft zu wenig nach den individuellen Anlagen und dem Glück des einzelnen Kindes gefragt. Der KED machte sich in ihrem Papier zugleich für eine größere Wertschätzung des Lehrerberufs stark und regt eine Imagekampagne an.

(KNA, Stand: 31.01.2019)