Bilanzpressekonferenz des Hilfswerks in Essen

Adveniat spürt Rückenwind durch Papst Franziskus

Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat auf der Bilanzpressekonferenz in Essen seine Arbeit vorgestellt. Der zuständige Bischof Franz-Josef Overbeck sagte außerdem: "Wir gehören zu den Gewinnern der Papstwahl".

Adveniat-Geschäftsführer Klaschka (l.) und Bischof Overbeck (KNA)
Adveniat-Geschäftsführer Klaschka (l.) und Bischof Overbeck / ( KNA )

Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat fühlt sich durch Papst Franziskus in seiner Arbeit bestärkt. Adveniat gehe zu den Menschen an den Rändern, so wie es der erste Papst aus Lateinamerika immer wieder fordere, sagte Hauptgeschäftsführer Bernd Klaschka am Montag bei der Bilanzpressekonferenz in Essen: "Papst Franziskus lässt nicht nach, mahnend an die Armen zu erinnern." Dies sei "Ermutigung, Bestätigung und Auftrag zugleich".

"Wir gehören sozusagen zu den Gewinnern der Papstwahl", ergänzte der für Adveniat zuständige Bischof Franz-Josef Overbeck. Insbesondere erinnerte er an den "sehr erfreulichen" Aufruf, in dem Franziskus als langjähriger Projektpartner um großherzige Spenden für die letzte Weihnachtskollekte gebeten hatte. Das Papstlob, das Adveniat und den anderen kirchlichen Hilfswerken eine verlässliche und nachhaltige Unterstützung für die Armen bescheinige, "ist für uns Anerkennung und Verpflichtung", so Overbeck.

43,9 Millionen Euro aus Spenden

Für 2014 kündigte er eine neue Kampagne rund um die Fußball-WM in Brasilien an: "Adveniat wird sich mit einer besonderen Aktion an die Seite der Armen stellen und ihre Rechte einfordern." Die Advents- und Weihnachtsaktion 2014 unter dem biblischen Motto "Gegenwart und Zukunft: alles gehört euch" wird in Augsburg eröffnet und soll die Jugend in Lateinamerika in den Mittelpunkt stellen, ergänzte Klaschka. Insbesondere gehe es um die Jugendlichen, "die in armen Verhältnissen aufwachsen und aus verschiedenen Gründen an den Rand gedrängt werden".

Im Geschäftsjahr 2012/2013 hat Adveniat 2.225 Einzelprojekte in Lateinamerika und der Karibik mit 30,6 Millionen Euro gefördert, berichtete Geschäftsführer Stephan Jentgens. Insgesamt habe das Hilfswerk die Kirche in Lateinamerika mit 39,5 Millionen Euro unterstützt. Haupteinnahmen waren rund 43,9 Millionen Euro aus Kollekten und Spenden, rund eine Million weniger als im Vorjahr.

Das Ergebnis der Weihnachtskollekte 2013 werde noch mit Spannung erwartet, ergänzte Bischof Overbeck. Mit Blick auf die Debatten über das Bistum Limburg und die Kirchenfinanzen hatte es neben dem Aufruf des Papstes auch einen Appell von Bundestagspräsident Norbert Lammert gegeben, die dringend notwendige Hilfe für die Armen nicht einzuschränken. Overbeck ist überzeugt, "dass Adveniat auch weiterhin verlässlich die Kirche in Lateinamerika in ihrer wichtigen Arbeit unterstützen kann".

Neuer "Nachhaltigkeitsfilter"

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) erkannte Adveniat laut Geschäftsführer Jentgens erneut das Spenden-Siegel zu und stufte den Werbe- und Verwaltungsanteil von 9,9 Prozent als sehr niedrig ein.

Adveniat-Bischof Overbeck erläuterte darüber hinaus Änderungen in der Rechtsstruktur des Hilfswerks, die 2014 umgesetzt werden sollen. Als wichtige Neuerung nannte er insbesondere einen "Nachhaltigkeitsfilter", der sicherstellen soll, dass Geld immer nach ethischen Kriterien angelegt wird. Zudem solle die Wirkung der einzelnen Hilfsprojekte genauer unter die Lupe genommen werden.

Außerdem werde die ehemalige Staatssekretärin Christa Nickels künftig als Ombudsfrau ansprechbar sein, etwa wenn es um Korruptionsverdacht oder andere mögliche Unregelmäßigkeiten gehe.

 

Quelle:
KNA