Familienbund fordert Konsequenzen aus Ergebnis der Kita-Studie

"Betreuungsqualität fristet Schattendasein"

Der Familienbund der Katholiken fordert politische Konsequenzen aus den Ergebnissen der neuen Kita-Studie der Bertelsmann Stiftung. Darin werden die Betreuungsschlüssel vieler Kitas und das Ausbildungsniveau des Personals kritisiert.

Kinder in einer Kita / © Arne Dedert (dpa)
Kinder in einer Kita / © Arne Dedert ( dpa )

"Wie sollen Eltern ihre Kinder guten Gewissens in Kitas betreuen lassen, wenn dort die Betreuungsqualität nach wie vor ein Schattendasein fristet", fragte Familienbund-Präsident Ulrich Hoffmann am Dienstag in Berlin. "Von dem politisch richtigen Anspruch, dass Kitas Bildungseinrichtungen sind, ist die Lebenswirklichkeit in vielen Kitas noch weit entfernt, wenn es heute selbst an guter Betreuung hapert."

Laut der Bertelsmann-Studie sind die Betreuungsschlüssel und Gruppengrößen in vielen Kitas "nicht kindgerecht". Auch wird das Ausbildungsniveau des Kita-Personals besonders in Westdeutschland als teils zu niedrig kritisiert.

"Gute-Kita-Gesetz hat eine Unwucht"

Der Familienbund der Katholiken hatte in der Vergangenheit wiederholt dafür plädiert, der Schaffung einer möglichst einheitlichen und hohen Betreuungsqualität in Kitas die Priorität vor Beitragssenkungen oder -befreihungen für Eltern einzuräumen.

Hoffmann bemängelte in diesem Zusammenhang, dass auch erhebliche Anteile der Mittel aus dem "Gute-Kita-Gesetz" in die Senkung oder Befreiung von Gebühren flössen. "Das sogenannte Gute-Kita-Gesetzes hat eine Unwucht, weil es das Qualitätsversprechen nicht einlöst, wofür es steht", resümierte der Familienbund-Präsident.


Quelle:
KNA