Miss-Universe-Kandidatin verknüpft Auftritt mit Appell für Myanmar

"Betet für Myanmar"

Die Miss-Universe-Kandidatin aus Myanmar, Thuzar Wint Lwin, hat ihren Auftritt für einen Appell an die internationale Gemeinschaft genutzt und dazu aufgerufen, für die Menschen in ihrem Heimatland zu beten.

Demonstrantin mit einem Schild "Pray for Myanmar" / © Daniel Ceng Shou-Yi (dpa)
Demonstrantin mit einem Schild "Pray for Myanmar" / © Daniel Ceng Shou-Yi ( dpa )

"Unsere Leute sterben und werden jeden Tag vom Militär erschossen", sagte die 32-Jährige auf einer Hotelbühne im US-Staat Florida, wie myanmarische Medien berichten (Montag). Dabei hielt sie ein Schild mit der Aufschrift "Betet für Myanmar" in den Händen. Bei ihrem Auftritt trug die Aktivistin die Tracht der Chin, einer mehrheitlich christlichen ethnischen Minderheit in Myanmar.

Der Teilstaat Chin war zuletzt Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen der Armee und der Miliz "Chinland Defence Force" (CDF). Berichten zufolge hatte die Armee die Stadt Mindat mit Bodentruppen, Panzern und Kampfhubschraubern angegriffen. Auf beiden Seiten kamen Menschen ums Leben.

Die Situation in Myanmar

Thuzar Wint Lwin, Miss Myanmar 2020, hat sich an der Grenze zu Thailand dem bewaffneten Widerstand gegen die Junta angeschlossen. "Es ist an der Zeit, zurückzuschlagen", schrieb die Fitnesstrainerin zu ihrem Bild mit Tarnanzug und Sturmgewehr auf Facebook.

Viele der bewaffneten Milizen der ethnischen Minderheiten haben sich dem Widerstand gegen das Militärregime angeschlossen. Die Armee setzt im Kampf gegen die Rebellenmilizen Kachin, Shan und Karen auch Bomben ein. Zehntausende Menschen sind vor den kriegerischen Auseinandersetzungen auf der Flucht.

Seit dem Putsch vom 1. Februar wurden nach Angaben der Hilfsorganisation "Assistance Association for Political Prisoners - Burma" (AAPPB) bei Militär- und Polizeieinsätzen in Myanmar 796 Regimegegner erschossen und rund 5.700 festgenommen.


Quelle:
KNA