Besuch des Heiligtums der Madonna von Kalwaria

Papst besucht polnisches Marienheiligtum Tschenstochau

Am zweiten Tag seiner Polen-Reise hat Papst Benedikt XVI. in Warschau mit rund 270.000 Menschen einen großen Gottesdienst gefeiert. Dabei ermahnte er die Polen zum Festhalten am katholischen Glauben. "Ich bitte euch, pflegt das reiche Glaubenserbe, das euch von Generationen überliefert wurde", sagte das Kirchenoberhaupt vor in strömendem Regen auf dem Pilsudski-Platz.

 (DR)

Am zweiten Tag seiner Polen-Reise hat Papst Benedikt XVI. in Warschau mit rund 270.000 Menschen einen großen Gottesdienst gefeiert. Dabei ermahnte er die Polen zum Festhalten am katholischen Glauben. "Ich bitte euch, pflegt das reiche Glaubenserbe, das euch von Generationen überliefert wurde", sagte das Kirchenoberhaupt vor in strömendem Regen auf dem Pilsudski-Platz. Der Gottesdienst war ein erster Höhepunkt des viertägigen Pastoralbesuchs. Im wichtigsten polnischen Wallfahrtsort Tschenstochau jubelte eine große Menge Benedikt XVI. zu, bevor er nach Krakau weiterflog.

In seiner Predigt in Warschau würdigte Benedikt XVI. die historischen Verdienste seines Vorgängers für die gesellschaftlichen Veränderungen in Polen und im gesamten Ostblock. Während des Pontifikats von Johannes Paul II. hätten viele Völker ihre Freiheit und Würde zurückerlangt. Die Menge reagierte mit großem Beifall und Sprechchören "Danke, Papst!".

Eindringlich warnte der Papst vor Relativismus und vor einer subjektiven Auslegung der Bibel. Die Kirche dürfe den Geist der Wahrheit nicht verfälschen, sondern müsse die vollständige Botschaft verkünden.

Appell an die Laien

Im polnischen Nationalheiligtum Tschenstochau rief Benedikt XVI.
die Laien-Gemeinschaften zum gesellschaftspolitischen Engagement auf. Er wünsche sich ein weiteres Wachstum dieser katholischen Gruppen, die "im lebendigen Geflecht der Kirche" eingebunden besonders dort wirken könnten, wo Priester und Ordensleute nicht hinkämen. Zugleich ermunterte er zu mehr Zuversicht in die Zukunft der Kirche. Auf dem Gelände des südpolnischen Wallfahrtsortes mit dem berühmten Bild der Schwarzen Madonna jubelten ihm rund 200.000 Menschen zu.

Am Abend reiste der 79-Jährige mit dem Hubschrauber nach Krakau, in die langjährige Bischofsstadt seines Amtsvorgängers Karol Wojtylas. Dessen Geburtshaus in Wadowice steht am Samstag ebenso auf dem Programm wie zwei weitere Wallfahrtsorte: das Marienheiligtum Kalwaria Zebrzydowska und der Pilgerort Lagiewniki. Zum Abschluss seines Pastoralbesuchs will der deutsche Papst am Sonntag der NS-Opfer im früheren Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gedenken.