Bestätigung Berlins des Staatsvertrags mit Rom steht aus

Offene Fragen

Der erste Staatsvertrages des Landes Berlin mit dem Heiligen Stuhl wurde noch nicht unterzeichnet. Es seien noch "formale Fragen" offen, so der Regierende CDU-Bürgermeister Kai Wegner. Die Unterschrift sollte bis Ende 2022 erfolgen.

Kai Wegner / © Axel Heimken (dpa)
Kai Wegner / © Axel Heimken ( dpa )

In dem Abkommen geht es um das 2019 an der Humboldt-Universität gegründete Zentralinstitut für Katholische Theologie. Erzbischof Heiner Koch erklärte, bei den offenen Fragen handle es sich um eine nachträglich in den Vertragstext eingefügte Passage zum Promotionsrecht des Zentralinstituts.

Im Juni vergangenen Jahres hatte das Berliner Abgeordnetenhaus keine Einwände gegen den Vertrag erhoben. Nach Angaben der damaligen Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sollte die Vertragsunterzeichnung mit den Apostolischen Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, bis Ende 2022 erfolgen.

Franziska Giffey / © Bernd von Jutrczenka (dpa)
Franziska Giffey / © Bernd von Jutrczenka ( dpa )

Katholische Kirche hat Mitspracherecht am Institut der Universität 

Der Staatsvertrag regelt außer der organisatorischen Verankerung des Instituts an der Universität auch das Studienangebot sowie die Berufung von Professorinnen und Professoren an das Institut. Dabei hat die katholische Kirche ein Mitspracherecht, wie dies auch bei theologischen Einrichtungen anderer Religionsgemeinschaften an staatlichen Hochschulen der Fall ist.

Das Abkommen löst die entsprechenden Bestimmungen des sogenannten "Abschließenden Protokolls" ab, das die Beziehungen zwischen Staat und katholischer Kirche seit 1970 für West-Berlin und seit 1991 auch für das wiedervereinigte Berlin regelt.

Sie betrafen das 1957 an der Freien Universität gegründete Seminar für Katholische Theologie, das zugunsten des Zentralinstituts für Katholische Theologie aufgelöst wurde.

Berliner Zentralinstitut für Katholische Theologie

Das Zentralinstitut für Katholische Theologie (IKT) an der Berliner Humboldt-Universität hat zum Wintersemester 2019/20 seinen Forschungs- und Lehrbetrieb aufgenommen. Dies erfolgte zeitgleich mit dem ebenfalls neu gegründeten Institut für Islamische Theologie, mit dem es nach derzeit laufenden Renovierungsarbeiten erneut einen gemeinsamen Standort in der Hannoverschen Straße 6 hat.

Gründungsdirektor des IKT war der Berliner Historiker und Konzilienexperte Johannes Helmrath. Geschäftsführender Direktor ist der Professor für Historische Theologie, Günther Wassilowsky.

Institut für katholische Theologie in Berlin / © Gregor Krumpholz (KNA)
Institut für katholische Theologie in Berlin / © Gregor Krumpholz ( KNA )
Quelle:
KNA