Besondere Würdigung für Fleiß und Treue

 (DR)

17 Sängerinnen des Mädchenchores zeichnete Domkantor Oliver Sperling am Sonntag für ihr fünfjähriges Engagement mit der offiziellen Mädchenchor-Medaille aus

Wer dreimal in der Woche im Edith-Stein-Saal des Lindenthaler Chorzentrums probt, verlässlich bei den sonntäglichen Kapitelsämtern auf dem Chorpodest steht, sich von mitunter zusätzlich einberufenen Proben zu Sonderprojekten nicht stressen lässt und obendrein noch viel Freude an einem derart strammen Programm hat – der hat für so viel Einsatzfreudigkeit und Fleiß nach fünfjähriger Chorzugehörigkeit eine besondere Anerkennung verdient. Dieser Meinung jedenfalls ist Chorleiter Oliver Sperling. Am Sonntag würdigte er vor Beginn des Kapitelsamtes im Probensaal des Kölner Domes die Leistung von 17 Sängerinnen des Mädchenchores am Kölner Dom und ehrte die 14- und 15-Jährigen mit der offiziellen Mädchenchor-Medaille. Eine solche Auszeichnung wird jedem Chormitglied als "Zeichen der Dankbarkeit für geleistetes Engagement" verliehen. So steht es in der dazugehörigen Urkunde, die Sperling vor Beginn der internen Ehrung noch einmal vor allen anwesenden Chorsängerinnen verlas und dann persönlich den Mädchen überreichte.

Diese Medaille, die sie von nun an bei besonderen Gelegenheiten über ihrem Chorgewand tragen dürfen, sei zugleich Ansporn, auch für die kommende Zeit durchzuhalten und sich jederzeit als wichtiger Teil einer großen Gemeinschaft zu verstehen, betonte Sperling und dankte den jungen Damen für ihren Dienst. Neben den sonntäglichen Kapitels- und Pontifikalämtern waren diese Sängerinnen, die in der Regel die neunte Klasse besuchen, in den vergangenen Jahren auch an zahlreichen Opernprojekten und Konzerten außerhalb des liturgischen Rahmens beteiligt.

"Es ist eine große Freude, mit diesen Sängerinnen Musik zu machen. In den fünf Jahren, in denen wir in diesem Ensemble miteinander Literatur aus den unterschiedlichsten Jahrhunderten erarbeiten, haben sie bereits einen sehr kompakten und selbständigen Klang entwickelt. Jeder Fortschritt ist deutlich zu hören", lobt Sperling. Dass sich die kontinuierliche Arbeit miteinander nachweislich mit einer außergewöhnlichen Stimmqualität auszahlt, die eine oder andere begabte Sängerin von der Kölner Dommusik zusätzlich durch Stimmbildungsmaßnahmen gefördert wird und das gleich bleibend hohe Niveau des Mädchenchores im Verlauf der letzten Jahre immer wieder auch mit (Ersten) Preisen bei Wettbewerben belohnt wurde, sieht Sperling ebenfalls im Zusammenhang mit dem großen persönlichen Einsatz, den jedes einzelne der Mädchen erbringt.

Die Plakette, die der Kölner Künstler Egino Weinert 1994 nach den Vorstellungen von Domkapellmeister Eberhard Metternich entworfen hat und die Sperling schließlich jeder der 17 namentlich genannten Sängerinnen umlegte, zeigt motivisch zum einen die "Anbetung der Könige" als unverkennbares Symbol des Kölner Domes und zum anderen die ersten Noten des gregorianischen Introitus "Tria sunt munera". Diese Komposition müssen alle Chorsängerinnen und -sänger an der Kathedrale bei ihrem feierlichen Aufnahmeritual zu Beginn eines neuen Kalenderjahres beherrschen. Außerdem ist sie längst so etwas wie die Erkennungsmelodie der Chöre am Kölner Dom. (Beatrice Tomasetti/Kölner Dommusik)