Berliner Erzbischof lobt Berliner Kältehilfe im Advent

Oftmals der letzte Rettungsanker

Zum Nikolaustag erinnert Erzbischof Heiner Koch an die Obdachlosen in der Hauptstadt. Die Berliner Kältehilfe setzt sich seit 35 Jahren für sie ein. Auch in der sanierten Sankt-Hedwigs-Kathedrale sind sie willkommen.

Ein Bett in der Kältehilfe-Notübernachtung  / © Monika Skolimowska (dpa)
Ein Bett in der Kältehilfe-Notübernachtung / © Monika Skolimowska ( dpa )

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch erinnert zum Nikolaus-Tag am 6. Dezember an die Berliner Kältehilfe. Seit 35 Jahren biete die Berliner Kältehilfe Obdachlosen Schutz vor dem Erfrieren und eine Übernachtung im Warmen, schreibt Koch in einem Gastbeitrag für die Berliner Zeitung "B.Z." (Donnerstag). 

Als ökumenische Hilfsaktion von Caritas, Diakonie, evangelischen und katholischen Kirchengemeinden gegründet, sei die Kältehilfe oftmals der letzte Rettungsanker für Menschen auf der Straße.

Begegnung zwischen Obdachlosen

Auch der Nikolaus sei so etwas wie das "soziale Gewissen" in der Adventszeit, so Koch weiter. "Er füllt nicht nur die geputzten Stiefel, sondern kümmert sich auch um die, die nicht einmal feste Schuhe haben." Nikolaus erinnere daran, dass die Adventszeit bei weitem nicht für alle so behaglich sei. "Für Menschen ohne Obdach werden die kalten Monate zu einer existenziellen Herausforderung."

Gottesdienst zur Wiedereröffnung der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin / © Stefan Meetschen (KNA)
Gottesdienst zur Wiedereröffnung der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin / © Stefan Meetschen ( KNA )

Deshalb findet laut Koch am Nikolaustag in der wieder eröffneten Sankt Hedwigs-Kathedrale eine Begegnung zwischen Obdachlosen und denen, die sich - haupt- und ehrenamtlich - um sie kümmern statt. 

Die Heilige Hedwig sei bestimmt damit einverstanden, dass die Kathedrale auf diese Art genutzt werde, denn sie selbst habe auch ein Herz für die gehabt, die gesellschaftlich am Rande stünden, schreibt der Erzbischof.

Berliner Kältehilfe

Die "Berliner Kältehilfe" wurde ins Leben gerufen, um obdachlosen Menschen unbürokratisch zusätzliche Notschlafplätze während der kalten Jahreszeit anzubieten. Zahlreiche Kirchengemeinden, Verbände, Vereine und Initiativen bilden mit ihren Notübernachtungen, Nachtcafés, Suppenküchen und Treffpunkten das Netzwerk Kältehilfe.

Wenn Sie vermuten, dass eine obdachlose Person Hilfe benötigt, sprechen Sie sie höflich an und fragen, ob sie etwas braucht oder Hilfe annehmen will. Bitte handeln Sie, wenn Sie eine Gefährdung der Person befürchten!

Die Berliner Kältehilfe ist im Winter stark ausgelastet
Die Berliner Kältehilfe ist im Winter stark ausgelastet
Quelle:
KNA