Bericht: Militärausgaben weltweit erneut gestiegen

 (DR)

Die weltweiten Militärausgaben sind im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Wie das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri mitteilte, wurden insgesamt fast 2.000 Milliarden US-Dollar ausgegeben, das sind umgerechnet mehr als 1.600 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bedeute das einen Anstieg um 2,6 Prozent.

Die USA, China, Indien, Russland und Großbritannien sind den Angaben zufolge für fast zwei Drittel aller Militärausgaben weltweit verantwortlich. Die USA liegt dabei mit Abstand an der Spitze. Den größten Anstieg verzeichnet China. Deutschland habe um 5,2 Prozent auf geschätzte rund 53 Milliarden Dollar zugelegt. Laut Sipri war dies der größte prozentuale Anstieg unter den ersten zehn Staaten auf der Rangliste. Im globalen Vergleich liegt die Bundesrepublik nun vor Frankreich auf dem siebten Rang.

In anderen Regionen der Welt zeichnet sich ein gegenteiliger Trend ab. Saudi-Arabien hat seinen Militäretat 2020 um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf geschätzt 57,5 Milliarden US-Dollar gekürzt. Das Land, das in vielen Jahren zuvor stark aufgerüstet hatte und dessen Militär seit 2015 im Jemenkrieg aktiv ist, sehe die hohen finanziellen Lasten des Militäreinsatzes und setze in dem Konflikt inzwischen stärker auf Diplomatie als auf Waffen.

Das Spiri-Institut forscht zu Konflikten und Kooperationen im Kontext globaler Entwicklungen bei Frieden und Sicherheit. Das Institut mit heute rund 60 Mitarbeitern wurde 1966 in Form einer Stiftung durch die schwedische Regierung gegründet, die zur Hälfte an den Kosten beteiligt ist. (kna/26.04.2021)