Benediktiner verlassen Abtei Weingarten

Abschied nach 1.000 Jahren

Nach rund tausendjähriger Geschichte ist das benediktinische Leben in der oberschwäbischen Abtei Weingarten wegen Nachwuchsmangels zu Ende gegangen.

 (DR)

Der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst verabschiedete in einem Gottesdienst die letzten verbliebenen Benediktiner.

Mit Dankbarkeit und Respekt begleite die Gemeinde den "leisen Abschied" der Mönche aus Weingarten, so der Bischof am Samstagabend (16.10.2010). Fürst kümmert sich nach wie vor darum, eine andere Ordensgemeinschaft für ein Leben auf dem Martinsberg zu gewinnen.

Die Weingartener Abteikirche St. Martin ist einer der bedeutenden Kirchenbauten in Süddeutschland. Die Basilika ist eine der größten Barockkirchen Deutschlands. Das Kloster war im elften und zwölften Jahrhundert Grablege und Hauskloster der Welfen.

Weingarten ist auch Ort des traditionellen Blutritts, der weltweit größten Reiterprozession. Sie zieht jeweils am Freitag nach Christi Himmelfahrt 3.000 Berittene und zehntausende Pilger an. Die Geschichte dieser Wallfahrt reicht ins elfte Jahrhundert zurück, als das Kloster Teile der Heilig-Blut-Reliquie aus der italienischen Stadt Mantua geschenkt bekam. Die Heilig-Blut-Reliquie gehört zur Kirchengemeinde und nicht zur Abtei.