BDKJ übt scharfe Kritik an der Organisation des Weltjugendtags

Mehr als nur ein Wermutstropfen

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat scharfe Kritik an der Organisation des Weltjugendtages in Madrid geübt. "Was die letzten zwei Tage hier stattfand, war eine unwürdige Veranstaltung", sagte BDKJ-Bundespräses Simon Rapp am Sonntag in Madrid der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Jugendlichen seien lediglich "Statisten gewesen, um große Zahlen für die Medien zu bekommen".

 (DR)

Besonders verwies Rapp auf eine unzureichende Trinkwasserversorgung während der Massenveranstaltungen. Bei dem von Samstag bis Sonntag dauernden Treffen auf dem Flugplatz Cuatro Vientos mit 1,5 Millionen Teilnehmern sei das Trinkwasser bereits am frühen Samstagnachmittag erschöpft gewesen. Dass die Jugendlichen bei bis zu 40 Grad Hitze nicht in Gefahr gerieten, sei nur der Tatsache zu verdanken, dass sie zeitig vorgesorgt und sich eigene Wasservorräte organisiert hätten.



Der BDKJ-Präses sprach von einem "Chaos" auch bei der Unterbringung in Madrid. Zahlreiche Gruppen seien den falschen Sammelunterkünften zugewiesen worden. Teilnehmer, denen Privatquartiere zugesagt worden seien, habe man an Turnhallen verwiesen. Viele Jugendliche hätten im Freien übernachten müssen, weil Massenquartiere überbelegt waren.



Bei der Schlussveranstaltung in Cuatro Vientos wurden laut Rapp viele Teilnehmer trotz Eintrittskarten nicht auf das Feld gelassen. Damit hätten die Jugendlichen auch nicht an der Verpflegung teilnehmen können. Auf dem Gelände selbst seien ebenso wie bei anderen Veranstaltungen in Madrid Rettungswege blockiert gewesen, bemängelte Rapp. Schon bei der Begrüßung des Papstes am Donnerstag habe er die Feier verlassen, "als zum dritten Mal ein Rettungswagen durch die Menge fuhr".



Rapp kündigte an, die Kritik an der Organisation auch beim päpstlichen Laienrat in Rom vorzubringen, der für die Weltjugendtage zuständig ist. Ähnliche Vorfälle seien beim Papstbesuch in Deutschland im September nicht zu befürchten, meinte Rapp. Dies liege an der kleineren Dimension der Veranstaltungen; außerdem habe man Erfahrung mit Großtreffen.