Bayerns Bischöfe hoffen auf staatliche Unterstützung

Hohe Energiekosten

Die bayerische Bischofskonferenz hofft angesichts der steigenden Energiekosten auf staatliche Unterstützung. Zudem haben Bayerns Bischöfe bei ihrer bei Herbstvollversammlung eine Nullrunde für ihren Überdiözesanen Fonds beschlossen.

Herbstvollversammlung der Freisinger Bischofskonferenz / © Sven Hoppe (dpa)
Herbstvollversammlung der Freisinger Bischofskonferenz / © Sven Hoppe ( dpa )

Die steigenden Energiekosten machen auch Schulen und anderen Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft wie Pflegeheimen und Krankenhäusern zu schaffen. Insbesondere die explodierenden Strom- und Heizkosten stellen eine außerordentliche Belastung dar, wie der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Donnerstag in München zum Abschluss der Herbstvollversammlung sagte. Die bayerischen Bischöfe bauten darauf, dass der Freistaat diese Einrichtungen genauso wie die staatlichen "kraftvoll" unterstützen werde.

Dabei verwies Marx auf den kürzlich vom bayerischen Kabinett beschlossenen Härtefallfonds. Die sieben bayerischen Bistümer kündigten zudem an, sich weiter im Naturschutz zu engagieren. So beschlossen die Bischöfe, dass die katholische Kirche Mitglied im sogenannten Blühpakt-Bayern wird. Dieser tritt dem Artensterben und dem massiven Rückgang der Anzahl von Insekten entgegen. Mit entsprechenden Maßnahmen sollen sich die Bestände spürbar erholen können und die Insektenvielfalt vergrößert werden. Mit einer naturnahen und insektenfreundlichen Flächengestaltung wolle die Kirche einen Beitrag zur bayerischen Biodiversität leisten.

Außerdem sprachen sich die Bischöfe für eine landesweite Zentralveranstaltung im Rahmen der jährlichen Ökumenischen Schöpfungszeit aus. Diese solle stets nach dem Ende der Sommerferien in jeweils einem anderen Bistum stattfinden. Angelehnt an die orthodoxe Tradition und den von Papst Franziskus 2015 begründeten Weltgebetstag für die Schöpfung jeweils am 1. September rufen weltweit Kirchen unterschiedlicher Konfessionen mit der Schöpfungszeit vom 1. September bis 4. Oktober dazu auf, sich mit dem Schutz und der Bewahrung der Schöpfung auseinanderzusetzen.

Bayerns Bischöfe verordnen ihrem Gemeinschaftsfonds Nullrunde

Die bayerische Bischofskonferenz hat eine Nullrunde für ihren Überdiözesanen Fonds (ÜDF) beschlossen. Das Etatvolumen beträgt im kommenden Jahr 42,3 Millionen Euro und bleibt damit nahezu auf dem Stand von 2022. Das gab der Konferenzvorsitzende Kardinal Reinhard Marx am Donnerstag nach dem Herbsttreffen der Bischöfe in München bekannt. Wenn die Haushalte der beteiligten Bistümer kleiner würden, könne der ÜDF nicht wachsen, sagte Marx.

Drei Arbeitsgruppen sollen Zukunftsperspektiven für die drei größten Zuschussempfänger des ÜDF entwickeln. Das sind die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), die Katholische Stiftungshochschule München (KSH) und die Katholische Akademie Bayern.

Laut Marx wollen die Bischöfe alle drei Einrichtungen erhalten, allerdings müssten weitere Finanzquellen erschlossen werden, etwa durch Stiftungen oder die Einwerbung von Drittmitteln. Die Aufnahme von Schulden komme jedoch nicht infrage. Auch ein Trägerwechsel sei nicht ausgeschlossen, es gebe für die Arbeitsgruppen kein Diskussionstabu.

Die anderen mehr als 50 Nutznießer der ÜDF-Förderung, darunter viele Landesstellen kirchlicher Verbände, hatten bereits in den vergangenen Jahren Zuschusskürzungen hinnehmen müssen.

Bayerns Bischöfe besorgt wegen Neuregelung der Suizidbeihilfe

Bayerns Bischöfe schauen mit Sorge auf die diskutierte Neuregelung der Suizidbeihilfe. Bei ihrer am Donnerstag in München beendeten Herbstkonferenz sprachen sie sich dafür aus, vorrangig die Vorbeugung gesetzlich zu stärken. Ihr Vorsitzender, Kardinal Reinhard Marx, verwies auf den Pflegenotstand. Es wäre eine "verheerende Entwicklung", wenn dadurch der Druck auf alte und kranke Menschen steigen würde nach dem Motto: "Wenn ich weg bin, haben alle das Problem nicht mehr."

Quelle:
KNA