Bayer trotzt Corona-Krise

Risiken für die Zukunft

Die Corona-Pandemie hat dem Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer bisher wenig anhaben können, dennoch sieht Konzernchef Werner Baumann Risiken. "Wir stecken mitten in einer Krise, deren weiterer Verlauf nicht abgeschätzt werden kann".

Logo des Bayer-Konzerns / © Oliver Berg (dpa)
Logo des Bayer-Konzerns / © Oliver Berg ( dpa )

Das sagte der Manager auf der Hauptversammlung des Konzerns am Dienstag. Wegen der Pandemie wurde das Aktionärstreffen erstmals komplett online durchgeführt. Das hatte es zuvor bei einem Dax-Konzern noch nicht gegeben.

Baumann betonte nach einem vorab verteilten Manuskript, für den Konzern komme es in den nächsten Monaten entscheidend darauf an, die "Lieferketten so widerstandsfähig wie möglich zu halten" und damit den Geschäftsbetrieb zu sichern.

Zu den Unsicherheiten, mit denen sich Bayer in den nächsten Monaten konfrontiert sehe, gehörten nicht zuletzt die Fragen, wie sich der weitere Verlauf der Krise auf die Finanzmärkte oder auf die Zahlungsfähigkeit der Bayer-Kunden auswirke.

Auch die Folgen der Krise für die Nachfrage nach Bayer-Produkten ließen sich nur schwer prognostizieren. "Es kann sein, dass sich die Nachfrage nach einigen unserer Pharmaprodukte verringert, wenn Patienten nicht zum Arzt können und geplante Behandlungen verschoben werden", sagte Baumann. Bei den verschreibungsfreien Produkten sei noch ungewiss, ob es sich bei der derzeit hohen Nachfrage vor allem um Vorratshaltung handele oder tatsächlich um einen erhöhten Verbrauch.

In der Landwirtschaft sei ebenfalls offen, wie sich die Nachfrage entwickele. Dies gelte etwa bei Nutzpflanzen, die auch für Biotreibstoff eingesetzt würden. Eine realistische Bewertung der positiven und negativen Effekte der Pandemie werde "erst im weiteren Jahresverlauf möglich sein", sagte Baumann. (dpa/Stand 28.04.2020)