Bahn und Gewerkschaften einigen sich im Tarifkonflikt - In NRW dennoch Ersatzfahrplan

Streik abgewendet

Der für Montag angekündigte Streik der Lokführergewerkschaft GDL findet nicht statt. Darauf haben sich Deutsche Bahn und die GDL bei Gesprächen am Sonntag geeinigt, wie Bahnchef Hartmut Mehdorn anschließend in Berlin mitteilte. Das sei "eine gute Nachricht für Millionen Bahnkunden", sagte Schell. Damit sei "der schwierigste Tarifkonflikt in der Geschichte der Bahn zu einem guten Ende geführt worden".

 (DR)

Die Bahn werde mit der GDL einen eigenständigen Tarifvertrag schließen, sagte Mehdorn weiter. Die Voraussetzung, dass die GDL und die anderen beiden Bahngewerkschaften Transnet und GDBA ihre jeweiligen Tarifverträge gegenseitig anerkennen, sei jetzt erfüllt. Es sei ein "belastbares Ergebnis" erreicht worden, das für die nächsten Jahre Ruhe bringen werde.

Schell sagte: "Wir haben unseren eigenständigen Tarifvertrag." Dieser sei eine gute Grundlage für die Zukunft. Es sei jetzt nicht mehr notwendig, einen Arbeitskampf anzukündigen.

Die Lokführer wollten ab Mitternacht bundesweit unbefristet sämtliche Transportbereiche der Bahn bestreiken.

Ersatzfahrplan der Bahn tritt trotz Absage der Streiks in Kraft
Trotz des kurzfristig noch abgewendeten Streiks der Lokführer tritt in der Nacht zum Montag (0.00) auch in Nordrhein-Westfalen der Ersatzfahrplan der Deutschen Bahn AG in Kraft. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn AG am Sonntag in Düsseldorf mitteilte, könne die Planung kurzfristig nicht wieder umgestellt werden. Zwar sei damit zu rechnen, dass sich der Zugverkehr vor allem bei der S-Bahn recht schnell wieder normalisiert. Im Regional- und Fernverkehr werde es jedoch vermutlich noch bis zum Dienstag zu Ausfällen und Behinderungen kommen.

Die Bahn hatte bei ihrem Ersatzfahrplan rund 50 Prozent der Verbindungen im Fernverkehr gestrichen. Im Nahverkehr sollten laut der Planung nur rund ein Drittel der Züge fahren.

Betroffen sind laut dem Ersatzfahrplan unter anderem die RegionalExpress-Linien zwischen Hamm und Düsseldorf (RE 3), Aachen und Dortmund (RE 4) sowie Düsseldorf und Minden (RE 6), die komplett gestrichen wurden. Auf anderen Verbindungen werden bestimmte Bereiche nicht befahren.

Welche Züge fahren, können Reisende und Pendler unter der kostenlosen Hotline 08000 99 66 33 oder im Internet erfahren.