Erste Pressekonferenz des neuen DBK-Vorsitzenden

Bätzings Herausforderungen

Die Amtsbrüder haben entschieden: Bischof Georg Bätzing ist neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. In seiner ersten Pressekonferenz in neuer Funktion äußerte er sich unter anderem zu den Themen Entschädigung und Reformen.

Kardinal Reinhard Marx (l.) und Bischof Georg Bätzing / © Andreas Arnold (dpa)
Kardinal Reinhard Marx (l.) und Bischof Georg Bätzing / © Andreas Arnold ( dpa )

Der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sieht in der weiteren Aufarbeitung des Missbrauchsskandals eine zentrale Herausforderung für die Kirche in Deutschland. Weiter stellte sich der Limburger Bischof am Dienstag in Mainz hinter den Synodalen Weg zur Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland.

Er sei sehr überzeugt, dass in diesem Format "ein neues Miteinander von Laien und Bischöfen" eingeübt werde. Am Herzen liege ihm auch der Dialog der Kirchen, so Bätzing. Im kommenden Jahr findet in Frankfurt, das zum Bistum Limburg gehört, der dritte Ökumenische Kirchentag statt.

Bätzing erteilt Rassismus und Hetze eine klare Absage

Weiter sieht Bätzing den Einsatz gegen Rassismus und Hetze als Kernaufgabe der Kirchen. "Wir müssen so stark, wie wir es bisher auch immer getan haben, gegen Rassismus und Hetze in unserem Land aufstehen", sagte Bätzing bei seiner ersten Pressekonferenz im neuen Amt. "Wir müssen das gemeinsam tun, mit allen konstruktiven Kräften." Katholische und evangelische Kirche hätten an dieser Haltung nie einen Zweifel gelassen.

Befragt nach möglichen Konsequenzen aus rassistisch motivierten Gewalttaten wie der von Hanau, betonte der Limburger Bischof, es gelte, die Religionsfreiheit im Land für alle Religionen zu verteidigen. Besonders wichtig für die Christen sei der Dialog "mit unseren jüdischen Glaubensgeschwistern". Dazu gebe es keine Alternative.

Nachfolger von Kardinal Marx

Bätzing war am Dienstag auf der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe von seinen Amtsbrüdern zum Vorsitzenden gewählt worden. Der 58-Jährige tritt damit in diesem Amt die Nachfolge des Münchner Kardinals Reinhard Marx (66) an. Marx hatte vor dem Treffen der Bischöfe angekündigt, aus Altersgründen für eine zweite Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Bätzing steht seit September 2016 an der Spitze des Bistums Limburg, dem rund 608.000 Katholiken angehören. In der Bischofskonferenz leitet er die Unterkommission für den Interreligiösen Dialog und arbeitet in der Kommission Weltkirche mit.

Matthias Kopp bleibt Sprecher der Bischofskonferenz

Unterdessen wurde auch bekannt, dass Matthias Kopp Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz bleibt. Die Bischöfe hätten sich einstimmig hinter Kopp gestellt, sagte der neue Konferenz-Vorsitzende Georg Bätzing am Dienstag bei der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe in Mainz.

Der in Velbert geborene Kopp ist seit 2009 Pressesprecher der Bischofskonferenz. Zuvor war er unter anderem Presse-Sprecher und Leiter "Kommunikation" des Weltjugendtages Köln und von 2006 bis 2008 war Pressesprecher der Staatskanzlei der NRW-Landesregierung.

Bischöfe beraten über Sekretär der Bischofskonferenz

Nach der Wahl des neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz wollen die katholischen Bischöfe bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in Mainz am Dienstagnachmittag über einen möglichen weiteren Personalwechsel beraten. Nachdem der Sekretär der Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, vergangene Woche seinen Rückzug angekündigt hatte, steht zur Debatte, ob er bereits jetzt durch einen Nachfolger beziehungsweise eine Nachfolgerin ersetzt werden soll. Oder ob er das Amt bis zum Herbst noch eine Weile weiterführt.

Das hatte Langendörfer in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) angeboten. Beobachter gehen davon aus, dass der neue Konferenz-Vorsitzende, der Limburger Bischof Georg Bätzing, dieses Angebot annimmt.


Quelle:
KNA