Bätzing will Reformen nicht durch Blockierer stoppen lassen

"Wir müssen miteinander reden"

Die Mehrheit der deutschen katholischen Bischöfe will nach den Worten ihres Konferenzvorsitzenden Georg Bätzing Reformen. Nur eine Minderheit wolle dies nicht, sagte er vor der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz.

Bischöfe in Fulda bei der Herbstvollversammlung (Archiv) / © Harald Oppitz (KNA)
Bischöfe in Fulda bei der Herbstvollversammlung (Archiv) / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Limburger Bischof äußerte sich am Montag im Bayerischen Rundfunk. "Wir dürfen uns nicht durch die aufhalten lassen, die einfach alles blockieren." Die Ablehnung von Reformen "stimmt einfach nicht überein mit der Wahrnehmung des Gottesvolkes und auch den demografischen Tendenzen, die wir ja auch wahrnehmen. Insofern: Wir müssen miteinander reden."

Bischöfe haben sich auf der vierten Synodalversammlung beraten / © Max von Lachner (SW)
Bischöfe haben sich auf der vierten Synodalversammlung beraten / © Max von Lachner ( SW )

Bätzing sprach mit Blick auf die Reformdebatte Synodaler Weg von einem großen Erfolg. Bis auf den Grundlagentext zur Sexualethik seien bisher alle Vorhaben mit den nötigen Mehrheiten verabschiedet worden.

Papst sieht er nicht als Gegner des Synodalen Wegs

Bezogen auf die Ausnahme sagte er: "Da werden wir uns zusammenraufen müssen." Bätzing reklamierte Unterstützung von Papst Franziskus für den Synodalen Weg. "Der Papst selber ist doch ein großer Reformer, insofern ist es keine gute Wahrnehmung zu sagen, er ist ein Gegner des Synodalen Weges."

Vierte Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Vierte Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )

Franziskus habe zwar kritische Anmerkungen gemacht, ob die Themen Evangelisierung und Mission genug verortet seien. "Wir sagen aber, wir müssen erst einmal die Strukturen so bauen, dass Menschen das Evangelium überhaupt nochmal annehmen können. Darüber müssen wir immer auch die Verständigung mit dem Papst suchen."

Kritisch äußerte sich der Konferenzvorsitzende auch zu der von Reformgegnern häufig bemühten Warnung vor einer Kirchenspaltung: "Es gibt dieses Auseinanderfallen ja, denn viele Menschen kehren der Kirche den Rücken." Ihm sei es ein großes Anliegen, die Austrittsbewegung aufzuhalten und zu hören, was diesen Menschen wichtig sei. Dies liege in der Verantwortung jedes einzelnen Bischofs.

Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz 2022

Montag, 26. September 2022

14.30 Uhr    Pressestatement des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, zum Auftakt der Vollversammlung

Dienstag, 27. September 2022

7.30 Uhr    Eröffnungsgottesdienst im Dom zu Fulda, Predigt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing

13.00 Uhr    Pressegespräch zum Thema „Ein Jahr nach der Flut: Kirchliche Aufbauhilfe, Notfallseelsorge und der Einsatz für die Menschen“

 © Sondermann (DBK)
© Sondermann ( DBK )
Quelle:
KNA