Bätzing findet Engagement in AfD und Kirche problematisch

"Menschenverachtende Positionen als inakzeptabel brandmarken"

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, nennt es "problematisch, sich in der AfD zu engagieren und eine Aufgabe in der Kirche" auszuüben. Zuvor forderte Bischof Bertram Meier noch mehr Differenzierung.

Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz ( KNA )

Das passe mit Blick auf das christliche Menschenbild nicht zusammen und könne die Kirche unglaubwürdig machen, zitiert die "Bild"-Zeitung (Sonntag, online) den Limburger Bischof.

"Menschenverachtende oder demokratiefeindliche Positionen muss die Kirche schlichtweg immer als inakzeptabel und nicht tolerabel brandmarken."

Kirchenvertreter diskutieren über Umgang mit der AfD

Irme Stetter-Karp / © Max von Lachner (SW)
Irme Stetter-Karp / © Max von Lachner ( SW )

In der katholischen Kirche melden sich seit einiger Zeit prominente Stimmen zum Umgang mit der AfD zu Wort.

So hatte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, im August ihre Forderung bekräftigt, AfD-Mitglieder von kirchlichen Wahlämtern auszuschließen.

"Meine Haltung ist klar: Wer in der AfD ist, darf in der Kirche keine Macht bekommen." Die Haltung der Partei sei eine "Haltung der Zerstörung".

Ausgrenzung treibt Menschen laut Bischof Meier nur zu den Extremen

Bertram Meier, Bischof von Augsburg / © Harald Oppitz (KNA)
Bertram Meier, Bischof von Augsburg / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Augsburger Bischof Bertram Meier dagegen will AfD-Mitglieder nicht pauschal von Ämtern in der katholischen Kirche ausschließen, etwa von dem des Lektors oder der Lektorin.

"Eine Parteimitgliedschaft allein ist kein Kriterium, Menschen auszuschließen", sagte Meier kürzlich. "Wenn wir anfangen würden, Menschen auszugrenzen, drängen wir sie doch erst recht in eine vielleicht extreme Ecke."

In solchen Fällen gehe es vielmehr darum, das Gespräch zu suchen. Für Katholiken gelte es jedoch, politische Kräfte zu stärken, die Menschlichkeit, Versöhnung, Frieden und soziale Gerechtigkeit verträten.

AfD-Politiker Sesselmann: "Jetzt sind wir auf dem Weg zur Volkspartei"

Der AfD-Politiker Robert Sesselmann will als künftiger Landrat des Thüringer Landkreises Sonneberg auch mit dem politischen Gegner sprechen. Man sollte ideologische Betrachtungen außen vor lassen, sagte Sesselmann am Sonntag bei der AfD-Wahlparty in Sonneberg. Er wolle mit allen Fraktionen reden. "Wir müssen auch auf den politischen Gegner zugehen", sagte er und betonte, dass es ihm um Sachthemen wie die Konsolidierung des Haushaltes oder die Sanierung von Schulen gehe.

 Der neue Landrat des Thüringer Kreis Sonneberg, Robert Sesselmann (AfD) / © Martin Schutt (dpa)
Der neue Landrat des Thüringer Kreis Sonneberg, Robert Sesselmann (AfD) / © Martin Schutt ( dpa )
Quelle:
KNA