Badische Bischöfe fordern Insolvenzverfahren für Staaten

"Geordnetes Verfahren nötig"

Der katholische Erzbischof Stephan Burger und der evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh haben vor dem G-20-Finanzminister-Treffen Wege zur Lösung der Verschuldungsproblematik von Entwicklungsländern angemahnt.

Erzbischof Stephan Burger / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Stephan Burger / © Harald Oppitz ( KNA )

"Die G 20 sind gefordert, die sich aufbauenden Schuldenkrisen als eine Gefahr für das Erreichen der vereinbarten globalen Entwicklungsziele anzuerkennen", sagte der Freiburger Erzbischof Stephan Burger dem "Badischen Tagblatt". Mit Blick auf mehr als 100 überschuldete Staaten forderte der evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh: "Wir brauchen ein geordnetes, rechtsstaatliches Insolvenzverfahren für Staaten, das die Gläubiger mit in die Verantwortung nimmt."

Mangelende Mitsprache

Die in Baden-Baden versammelten Finanzminister seien nicht dafür da, die Interessen einzelner starker Gruppen und Länder durchzusetzen, so der evangelische Theologe. Ausdrücklich mahnte er ein Entscheidungsgefälle in dem Bündnis an, dem überwiegend Industrie- und Schwellenländer angehörten: "Die G 20 ist nicht auf der Ebene der UN demokratisch legitimiert. Deshalb haben die oft am stärksten betroffenen Länder im globalen Süden keine Mitsprache."

Die beiden Bischöfe gestalten am Freitag anlässlich des G-20-Treffens einen ökumenischen Gottesdienst der kirchlichen Kampagne Erlassjahr und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen.


Quelle:
KNA