Autorenlesung mit Sibylle Lewitscharoff

"'Pong redivivus' und andere Texte"

Johannes Schröer (domradio) im Gespräch mit der Trägerin des Büchner-Preises 2013, Sibylle Lewitscharoff.

Sibylle Lewitscharoff / © Susanne Schleyer
Sibylle Lewitscharoff / © Susanne Schleyer

"Jawohl, Pong war gesprungen, einen kühnen Sprung hatte er gewagt, und zwar vom Dach seines Hauses aus dem Mond entgegen." Die Leserinnen und Leser, die den verrückten Helden des Absurden am Ende des Buches "Pong" von 1998 tot geglaubt hatten, werden durch "Pong redivivus" von 2013 eines Besseren belehrt: Pong hat seinen Sturz überlebt! Der wahnwitzige Weltverbesserer, Apokalyptiker und Bibelkritiker findet sich wieder in einem banalen Krankenhausbett und muss seinen Perfektionismus und Größenwahn gegen die Rituale des Klinikalltags behaupten – bis sich in ihm eine erstaunliche Wandlung vollzieht.

Sibylle Lewitscharoff erreichte 1998 mit ihrem „Pong“ den literarischen Durchbruch und erhielt den Ingeborg-Bachmann-Preis. In "Pong redivivus" weckt die Büchnerpreisträgerin des Jahres 2013 ihre Figur zu neuem Leben. Die Autorin wird aus diesem Buch und anderen Texten lesen, in denen sich Unerhörtes ereignet: das Einbrechen des Wunderbaren in die Alltagswirklichkeit. Und sie spricht "über die Schwierigkeit, Gott in einem Roman zu loben" – nicht zuletzt in Hinblick auf ihren mit Spannung erwarteten Danteroman und seine Wiederentdeckung des Pfingstwunders.

Die Lesung fand Anfang Juni 2014 im Domforum Köln statt.