Auszüger der Chronologie – 200 Jahre Universität Bonn

 (DR)

1818: Am 18. Oktober gründet König Friedrich Wilhelm III. in Bonn die damals zweitgrößte Universität Preußens. Von den bis Ende des 18. Jahrhunderts bestehenden drei Universitäten im Rheinland hatte keine die Franzosenzeit überlebt.

1835/37: Im Streit um die von Rom verurteilte Lehre des Bonner Theologieprofessors Georg Hermes und um die Frage der konfessionsverschiedenen Ehen zwischen evangelischen Preußen und katholischen Rheinländerinnen kommt es zum Zerwürfnis zwischen den Behörden und dem Kölner Erzbischof Clemens August Droste zu Vischering, die in dessen Verhaftung gipfelt. Dieses sogenannte Kölner Ereignis sorgt für antipreußische Stimmung und Solidarisierung, letztlich der Startschuss für einen erwachenden selbstbewussten "politischen Katholizismus".

1870/73: An der Bonner Katholisch-Theologischen Fakultät gipfelt der Protest gegen die Beschlüsse des Ersten Vatikanischen Konzils, das unter anderem die päpstliche Unfehlbarkeit in Fragen des Glaubens definierte. Mit nur einer Ausnahme lehnen die Bonner Ordinarien dieses Dogma ab. Die Uni Bonn wird zu einem der wichtigsten Standorte der altkatholischen Kirche, deren Bischof bis heute in Bonn ansässig ist.

1914-1918: Der Erste Weltkrieg und der Zusammenbruch des Kaiserreiches beenden die Blütezeit der Universität in der wilhelminischen Ära.

1945: US-amerikanische und später englische Truppen besetzen Bonn.

1959-1963: Der spätere Papst Benedikt XVI. (2005-2013) lehrt als junger Professor für Fundamentaltheologie in Bonn.

2018: Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität gehört mit etwa 38.000 Studierenden zu den großen Unis in Deutschland. Sie beherbergt auch rund 3.600 ausländische Studierende aus über 130 Ländern und eine große Zahl ausländischer Gastdozenten. Zum Lehrkörper gehören rund 550 Professoren und 2.500 wissenschaftliche Mitarbeiter. (KNA)