Aussendung des "Altenberger Lichts"

Der kleine Weg der Liebe

Als Friedenszeichen wird seit 1950 das Altenberger Licht von der katholischen Jugend im Bergischen in die Welt getragen. In diesem Jahr steht die Lichtstafette im Zeichen von China und Olympia. Zu den Feierlichkeiten ab Mittwoch werden wieder hunderte Jugendliche erwartet. Darunter junge Menschen aus China, Litauen und Polen. "So behält das Altenberger Licht seine Internationalität", betont Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Mike Kolb im domradio-Interview.

 (DR)

Nach der traditionellen Festmesse am Donnerstag im Altenberger Dom bringen die Jugendlichen das Licht der Osterkerze als Friedenszeichen in Gemeinden und Kircheneinrichtungen. Der Brauch war nach dem Zweiten Weltkrieg als Zeichen der Versöhnung entstanden.

Das Programm begann am Mittwoch um 19.30 Uhr mit einem "Mainnachtsmarkt". "Damit haben wir den Abend etwas anders akzentuiert als in den letzten Jahren", erklärt Pfarrer Kolb. Jeder Teilnehmer kann die Herausforderung einer "mission possible" annehmen und seinem persönlichen "Kleinen Weg der Liebe" auf die Spur kommen.

Der kleine Weg scheut sich nicht vor großen Fragen: Diskutiert wird über die knapper werdenden "Über-Lebensmittel", persönliche Freiheits- und Gewissensnot im täglichen Konsum sowie über die Frage der unter streitbaren Bedingungen stattfindenden Olympiade in China. Dazu können sich die Jugendlichen mit jungen Chinesen austauschen, die zugleich über das Leben der Christen in China und ihre Eindrücke von Deutschland berichten werden.

Mit kleinen Schritten die Welt verändern
Während der Aussendungsfeier am Donnerstag  wird der Schrein der heiligen Therese von Lisieux verehrt. "Ich glaube, das diesjährige Programm ist nicht zeitabhängig", so Pfarrer Kolb. "Es kann jedem Menschen zu jeder Zeit etwas sagen. Besonders, wenn es von einem so überzeugenden Menschen kommt wie der heiligen Therese von Lisieux."

Therese von Lisieux ist Patronin der Jugend und Schutzpatronin des Weltjugendtags im Juni in Sydney. Seit ihrem 100. Todestag im Jahr 1997 befinden sich die Reliquien auf einer Reise um die Welt. Sie waren schon in verschiedenen Teilen Deutschlands sowie in Neuseeland, Österreich, Irland und Brasilien. Ihr "Kleiner Weg der Liebe" lädt besonders Heranwachsende ein, mit kleinen Schritten die Welt zu ändern. Inmitten der Welt die Liebe zu leben - darin habe die hl. Therese von Lisieux die größte Berufung des Menschen erkannt, so Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Mike Kolb.   
"Das Sympathische an ihr ist, dass sie nicht kompliziert ist", betont Pfarrer Kolb. Sie sei weder eine große Theologin gewesen, noch habe sie sich gewählt ausgedrückt. Doch sei sie nah am Leben der Menschen gewesen. Mit kleinen Gesten, nicht mit großen Taten, habe sie versucht ihr Leben zu leben.

Um 23.30 Uhr beginnt die Feier der Vigil im Altenberger Dom. Die Aussendungsmesse beginnt am 1. Mai um 11 Uhr. Anschließend wird das Altenberger Licht an der Osterkerze entzündet und an alle Teilnehmer weiter gereicht.