Ausländische Priester in Deutschland

 (DR)

Aktuelle Zahlen darüber, wie viele ausländische Priester in der katholischen Kirche in Deutschland tätig sind, gibt es derzeit nicht. Eine 2007 von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebene und Ende 2010 vom Institut für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster veröffentlichte Studie über "die Situation ausländischer Priester in Deutschland" ging von mehr als 1.300 Geistlichen aus, die "in der Pastoral einer deutschen Diözese arbeiten, aber nicht in einer deutschen Diözese inkardiniert sind", also dort nicht dienstrechtlich zugeordnet sind.

Zwei Herkunftsländer - Indien und Polen - stellten mehr als 50 Prozent der ausländischen Priester. Neben den indischen Geistlichen mit 29,2 Prozent und den polnischen Priestern mit 25,9 Prozent spielten nur noch die Afrikaner mit 11,8 Prozent - konzentriert auf Nigerianer und Kongolesen - eine hervorgehobene Rolle.

Die regionale Verteilung der Priester war damals sehr unterschiedlich: Die meisten waren in den süddeutschen Diözesen tätig, besonders in den bayerischen Bistümern. Ansonsten beschäftigte nur das Erzbistum Köln eine hohe Zahl ausländischer Priester. In den neuen Bundesländern arbeiteten fast gar keine Priester aus dem Ausland.

In 8 (Erz-)Diözesen machte der Anteil der ausländischen Priester laut Studie mehr als 10 Prozent der im Bistum tätigen Priester aus: Augsburg lag mit 15,3 Prozent an der Spitze, gefolgt von München und Freising mit 14,2 Prozent, Eichstätt mit 13,4 Prozent, Bamberg mit 12,8 Prozent und Köln mit 12,1 Prozent. (kna)