Aus "Mare Nostrum" wird "Triton"

 (DR)

Bei einem schweren Bootsunglück in Sichtweite der Insel Lampedusa kamen am 3. Oktober 2013 fast 400 Flüchtlinge ums Leben. Insgesamt sind in den vergangenen zehn Jahren über 20.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Am 18. Oktober 2013 startete die italienische Marine die Operation "Mare Nostrum", um in Seenot geratene Flüchtlinge zu retten. Das Operationsgebiet reicht bis kurz vor die nordafrikanische Küste. Bis heute wurden nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissars (UNHCR) circa 150.000 Menschen gerettet und sicher nach Italien gebracht.

Die italienische Regierung hat angekündigt, die Operation zum 1. November 2014 einzustellen. An ihre Stelle soll eine Operation der EU-Grenzschutzagentur FRONTEX namens "Triton" treten, deren Einsatzgebiet allerdings auf die küstennahen Gewässer Italiens (einschließlich der Inseln) begrenzt ist. Einsatzzweck ist nicht mehr die Rettung Schiffbrüchiger, sondern die Überwachung der Außengrenzen der EU. UNCHR und andere Hilfsorganisationen befürchten als Konsequenz eine erneut starke Zunahme der Todesfälle auf dem Mittelmeer.