Aus Angst vor US-Einwanderungsbehörde meiden Gläubige den Kirchgang

Bischof befreit von Verpflichtung zum Messbesuch

Angesichts der Razzien gegen Einwanderer hat US-Bischof Michael Duca von Baton Rouge jene katholischen Gläubigen von der Verpflichtung zum Messbesuch befreit. Die Befreiung wurde auf der Website der Diözese bekannt gegeben.

Symbolbild leere Kirchenbänke / © Benoit Daoust (shutterstock)
Symbolbild leere Kirchenbänke / © Benoit Daoust ( shutterstock )

Der Bischof bittet "diejenigen, die sich dafür entscheiden, zu Hause zu bleiben, sich als Familie zu versammeln und Zeit im Gebet zu verbringen, um den Tag des Herrn heilig zu halten". Die Befreiung, die auf der Website der Diözese bekannt gegeben wurde, gilt für Sonn- und Feiertage. 

Bereits Anfang Juli hatte laut einem Bericht von Vatican News Bischof Alberto Rojas von San Bernardino (Kalifornien) eine ähnliche Befreiung erlassen. Die Diözese Nashville in Tennessee gab im Mai Leitlinien zur Messpflicht während der Einwanderungsrazzien heraus.

Entscheidung "schweren Herzens" getroffen

Baton Rouges Bischof Duca erklärt, er habe seine Entscheidung "schweren Herzens" getroffen. Als Grund verwies er auf "die kürzlich bekannt gewordene Ankunft von Beamten der Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) in Süd-Louisiana und im Großraum Baton Rouge". Sie führe dazu, dass "viele Gläubige echte Angst vor Einwanderungskontrollen haben". 

Während staatliche Beamte in Louisiana – darunter der Gouverneur Jeff Landry – die harte Einwanderungspolitik der Trump-Regierung befürworten, hat New Orleans seit 2016 seinen Beamten untersagt, die Bundesbehörden bei der Durchsetzung der Einwanderungsgesetze zu unterstützen.

Zuletzt hatten US-Bischöfe die abfälligen Bemerkungen Donald Trumps gegen somalische Einwanderer kritisiert. In einer Stellungnahme, die die Bischofskonferenz am Wochenende veröffentlichte, schrieb Bischof Daniel Garcia aus Austin/Texas: "Ich fordere alle – Amtsträger, Gemeindevorsteher und Einzelpersonen – auf, sich einer herabwürdigenden und entmenschlichenden Sprache zu enthalten". Für ein gemeinsames Zusammenleben brauche es Gastfreundschaft, Respekt und Verständnis.

Quelle:
KNA