Aufruhr in Nicaragua

 (DR)

Ein Jahr nach Beginn der Proteste gegen die Regierung in Nicaragua hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International den Präsidenten Daniel Ortega zu einem Ende der Unterdrückung der Opposition in dem mittelamerikanischen Land aufgerufen. "Die Regierung von Nicaragua sollte sofort ihre Strategie der Repression beenden und alle Studenten, Aktivisten und Journalisten freilassen, die nur festgenommen wurden, weil sie ihr Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit genutzt haben", sagte die Regionaldirektorin von Amnesty International, Erika Guevara Rosas, anlässlich des ersten Jahrestags der Proteste am Donnerstag.

Ortega hat sich in seinen vier Jahrzehnten in der Politik vom idealistischen Rebellen zum autoritären Alleinherrscher entwickelt. Ende der 1970er Jahre jagte er den Diktator Anastasio Somoza in die Flucht und machte Nicaragua zum Sehnsuchtsland der internationalen Linken. Mittlerweile hat er sich mit dem Großkapital verbündet und fährt einen neoliberalen Wirtschaftskurs.

"Mit Sturheit und Brutalität hat es Ortega geschafft, dass sich Nicaragua gegen ihn vereint. Sein "Teile und herrsche" hat diesmal nicht funktioniert", schrieb Studentenführer Lester Alemán anlässlich des Jahrestags in der Zeitung "Confidencial". "Gemeinsam werden wir triumphieren - ohne Einheit gibt es keinen Sieg." (dpa / 17.4.19)