"Warum hält die Amtskirche immer noch an einer zentralistischen und absolutistischen Organisationsform fest, die nicht mehr funktioniert?" Das sagte zu Eltz der Wochenzeitung "Die Zeit". Der katholische Priester kritisierte mit Blick auf seine Kirche: "Ihre vormoderne Verfassung erzeugt hierzulande viel Widerstand und Widerwillen." Diese Kirchenverfassung sei "archaisch autoritär" und "freiheitsfremd". Sie als Jesu Willen auszugeben bedeute, "die Leute für dumm zu verkaufen".
Aufruf zum freiwilligen Machtverzicht
Zu Eltz fordert die katholischen Bischöfe zum freiwilligen Machtverzicht auf: "Die Reform, die die Amtskirche jetzt braucht, heißt Gewaltenteilung", sagte er. Kleriker sollten ihre Macht dazu nutzen, ihre Macht rechtsverbindlich einzuschränken. "Ich sehe keinen anderen Weg aus der Sackgasse des Absolutismus", sagte der Stadtdekan, der zu den reformorientierten Kräften in der deutschen Kirche gehört.
Kirchenmitglieder mehr beteiligen
Konkret schlägt zu Eltz vor, die Kirchenmitglieder an der Einsetzung von Pfarrern und Bischöfen zu beteiligen, "damit Katholiken sich in der Demokratie ihrer Kirche nicht mehr schämen". Das würde der Kirche auch eine neue Art Bischof bescheren, "der lieber Vertrauen schenkt und empfängt, lieber die Kritik freier Geister anhört, lieber loyale Mitarbeiter mit Rückgrat hat als ein Kirchenfürst zu bleiben, dessen Machtfülle ihn daran hindert, ein Mensch zu sein".
Zu Eltz fügte hinzu: "Wer das aber nicht will: ein normaler Mensch sein, den muss man daran hindern, Bischof zu werden."