Mehrheit der US-Katholiken gegen Verweigerung der Kommunion für Biden

Auch unter Bischöfen umstritten

Mehr als zwei Drittel der Katholiken in den USA sind dagegen, Präsident Joe Biden trotz seiner unterschiedlichen Haltung in der Abtreibungsfrage, zur Ehe und Geschlechter-Identität den Empfang der Kommunion zu verweigern.

Joe Biden / © NumenaStudios (shutterstock)

Laut einer neuen Umfrage des Washingtoner Pew Research Center vom Dienstag (Ortszeit) wollen nur 29 Prozent der Gläubigen dem katholischen US-Präsidenten das Sakrament verweigern.

Unterschiede nach Parteizugehörigkeit

Berücksichtigt man die Parteipräferenzen der US-Katholiken, plädieren in der Pew-Umfrage 55 Prozent der katholischen Republikaner dafür, Biden die Eucharistie vorzuenthalten. Nur 11 Prozent aus dem demokratischen Lager sind derselben Meinung.

Die Frage der Kommunion für Biden ist auch unter den US-Bischöfen umstritten. Während der Bischof von Bidens Heimatstadt Wilmington im US-Bundesstaat Delaware, William Malooly, sowie Kardinal Wilton Gregory von Washington kein Problem damit haben, dem Präsidenten die Kommunion zu erteilen, haben sich andere Bischöfe dagegen ausgesprochen.

Dazu zählen unter anderen der pensionierte Erzbischof von Philadelphia, Charles Chaput sowie der Vorsitzende des Lebensschutz-Ausschusses der US-Bischofskonferenz, Joseph Naumann.

Privat ist Biden gegen Abtreibung

Anlässlich des 48. Jahrestages des Grundsatzurteils "Roe vs. Wade" hatte Biden im Januar sein Versprechen bekräftigt, ein "Recht" auf straffreien Zugang zu Abtreibung gesetzlich zu verankern. Das Recht, sich für eine Abtreibung zu entscheiden, sei in den vergangenen vier Jahren unter "extremen Beschuss" geraten. Persönlich lehnt der praktizierende Katholik Biden nach eigenen Worten Abtreibungen jedoch ab.