Auch in Köln wird am Samstag für den Frieden gebetet

Dialog und Versöhnung statt Krieg

Das Erzbistum Köln schließt sich dem Aufruf von Papst Franziskus zum besonderen Gebet um den Frieden in Syrien, im Nahen Osten und in der ganzen Welt an. Msgr. Markus Bosbach erläutert die Aktionen im Erzbistum.

 (DR)

domradio.de: Was passiert da am Samstag Abend in Rom?

Msgr. Bosbach: In Rom werden sich hoffentlich viele Menschen auf dem Petersplatz versammeln, um zusammen mit dem Heiligen Vater für den Frieden in Syrien zu beten und zwar im Geist der Buße. Also ich glaube, das wird eine sehr interessante Sache werden, dass der Papst mit so vielen Menschen zusammen betet, in dem Geist, dass wir alle Mitverantwortung tragen für den Frieden.

domradio.de: Wie werden die Friedensgebete in Köln vor sich gehen?

Msgr. Bosbach: Der Kardinal hat alle Gemeinden eingeladen, am Samstagabend mindestens nach den Vorabendmessen noch zum Gebet zusammenzubleiben und vor dem ausgesetzten Allerheiligsten für den Frieden zu beten. Der Kölner Dom und das Bonner Münster werden bis 21 Uhr geöffnet haben.

domradio.de: In ganz Deutschland auch gebetet?

Msgr. Bosbach: Es haben fast alle deutschen Bischöfe dazu aufgerufen, in den jeweiligen Gemeinden Formen zu finden. Und ich bin sicher, dass da vor Ort ganz viel Kreativität ist. Es gibt auch viele Initiativen, die das Friedensgebet ökumenisch geöffnet haben.

domradio.de: Warum mischt sich Franziskus in diesem Falle so konkret ein?

Msgr. Bosbach: So ungewöhnlich ist das nicht, das hat Papst Johannes Paul II damals vor dem Irakkrieg genauso getan. Der Papst bezieht ja nicht politisch Stellung für die eine oder die andere Seite in diesem Konflikt. Sein Anliegen ist der Frieden, weil er die Not und das Elend der Menschen sieht. Weil er die Bilder von sterbenden Kindern und auseinandergerissenen Familien und jungen Menschen, denen im Grunde die ganze Zukunft genommen wird, nicht aus dem Kopf bekommen kann, wie er selber gesagt hat. Das bewegt ihn so, dass er das tut, was er kann.

domradio.de: Warum sollte man gemeinsam und öffentlich für den Frieden beten?

Msgr. Bosbach: Das Gebet in der Gemeinschaft stärkt den Einzelnen im Gebet und gibt ihm natürlich auch noch einmal eine zeugnishafte Kraft. Menschen auf der ganzen Welt werden sehen, dass wir Christen - und mit uns viele andere Menschen guten Willens - keine kriegerische, militärische Lösung wollen, sondern wirklich Wege zum Dialog und zur Versöhnung.

Das Interview führte Christian Schlegel.


Monsignore Markus Bosbach / © Boecker
Monsignore Markus Bosbach / © Boecker
Quelle:
DR