Auch Bischof Overbeck für Lohngerechtigkeit

Schwesig will gleiche Löhne für Frauen gesetzlich durchsetzen

Frauen verdienen durchschnittlich 22 Prozent weniger als Männer. Bundesfamilienministerin Schwesig will das per Gesetz ändern. Auch der neue Sozialbischof Overbeck hatte sich am Montag klar gegen ungleiche Bezahlung ausgesprochen.

Familienministerin Manuela Schwesig (dpa)
Familienministerin Manuela Schwesig / ( dpa )

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) will per Gesetz für mehr Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen sorgen. "Die direkte Lohndiskriminierung soll durch ein Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit beseitigt werden", sagte sie der "Rheinischen Post" (Mittwoch). Die Eckpunkte eines entsprechenden Gesetzes würden noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht.

Aufwertung von Frauenberufen

"Frauen verdienen immer noch 22 Prozent weniger als Männer", so die Ministerin. Auch die indirekte Lohndiskriminierung müsse beseitigt werden durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Aufwertung von typischen Frauenberufen wie etwa in der Pflege sowie ein Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit, sagte Schwesig. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts verdienen Frauen in Deutschland im Schnitt weiterhin 22 Prozent weniger in der Stunde als Männer.

"Frauen brauchen unsere Solidarität"

Bereits am Montag hatte der neue Sozialbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Franz-Josef Overbeck, eine strukturelle Benachteiligung erwerbstätiger Frauen kritisiert. "Für mich ist es eine Frage der Gerechtigkeit, dass weder Frauen noch Männer für gleiche Arbeit und gleiche Arbeitsleistung ungleich bezahlt werden", sagte der Essener katholische Bischof. "Vor allem Frauen, die sich der schweren Aufgabe stellen und Familie und Beruf vereinbaren wollen, brauchen unsere Solidarität und gute Perspektiven und nicht Sackgassen auf ihrem Lebensweg." Overbeck äußerte sich anlässlich des internationalen Tags für Lohngerechtigkeit ("Equal Pay Day") an diesem Freitag.


Quelle:
KNA