Bistumsbaumeister beklagt fehlendes Personal in Bauabteilungen

Auch "Bauen ist Seelsorge"

Wird die Instandhaltung und Restaurierung von Kirchen und Kathedralen beruflich unattraktiver? Jedenfalls beklagt der Leiter der Bauabteilung des Bistums Görlitz, Thomas Backhaus, große personelle Engpässe in den kirchlichen Bauämtern.

Steinmetzarbeit an der Kölner Dombauhütte / © Harald Oppitz (KNA)
Steinmetzarbeit an der Kölner Dombauhütte / © Harald Oppitz ( KNA )

"Wir haben in den vergangenen Jahren leider erleben müssen, dass die kirchlichen Bauämter vielerorts personell deutlich verkleinert worden sind - unter anderem mit der Begründung, dass heute ja kaum noch neue Kirchen gebaut würden.

Dadurch ist in den Ämtern auch viel Fachkompetenz verloren gegangen", sagte Backhaus am Donnerstag dem Internetportal katholisch.de anlässlich eines Treffens der Bauverantwortlichen aller 27 deutschen Bistümer in Görlitz.

Im Bistum Görlitz, dem mit Blick auf die Mitgliederzahl kleinsten deutschen Bistum, besteht die Bauabteilung aus drei Personen, darunter eine Sekretärin. Auf die Frage, ob Bauprojekte mit so wenig Personal seriös geplant und begleitet werden könnten, antwortete Backhaus: "Nun ja, es ist jedenfalls sehr schwer."

"Bauen ist Seelsorge"

Manches müsse liegenbleiben und verzögere sich dadurch. "Auch strategische Fragen, etwa beim Verkauf von kirchlichen Immobilien, kommen angesichts der dünnen Personaldecke mitunter zu kurz. Das ist schon ein großes Problem."

Zugleich betonte Backhaus: "Ich bin fest davon überzeugt: Bauen ist Seelsorge." Gerade die Gläubigen, die während der DDR-Zeit der Kirche unter schwierigsten Umständen die Treue hielten und "in teils sanierungsbedürftigen, bescheidenen Kirchen ihre Gottesdienste feierten, haben einen Anspruch darauf, sich heute in gut renovierten Kirchenräumen zur Heiligen Messe zu versammeln".

Das wolle die Bauabteilung den Christen auch weiterhin durch ihre Arbeit ermöglichen, so der Dombaumeister.


Quelle:
KNA