Arbeitslosigkeit ist im November weiter zurückgegangen

Brummende Konjunktur, mehr Jobs

Angesichts eines brummenden Konjunkturmotors ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland erstmals seit Oktober 2002 wieder unter die Vier-Millionen-Marke gesunken. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte, sank die Zahl der Erwerbslosen im Vergleich zum Oktober um 89 000 auf 3,995 Millionen. Das waren 536 000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 9,6 Prozent.
Auch in Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Arbeitslosen im November weiter zurückgegangen und liegt inzwischen deutlich unter der Marke von einer Million.

 (DR)

Mit 917 750 Personen seien Ende November gut 3,1 Prozent weniger Personen arbeitslos gewesen als Ende Oktober, berichtete die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf. Gegenüber November 2005 war damit die Arbeitslosenzahl um 10,9 Prozent niedriger. Die Arbeitslosenquote habe sich von 10,6 Prozent im Oktober 2006 auf 10,3 Prozent im November 2006 verringert.

Gründe für diese positive Entwicklung sieht Christiane Schönefeld, Chefin der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, darin, dass Unternehmen verstärkt Arbeitskräfte benötigten, um das gestiegene Auftragsplus zu bewältigen. Zudem brächten die Erhöhung der Mehrwertsteuer und die ausgelaufene Eigenheimzulage zum Jahresende einmalig positive zusätzliche Nachfrageeffekte mit positiven Auswirkungen auf die Konsumgüterindustrie, den Handel und die Bauwirtschaft. Auch das milde Herbstwetter spiele eine Rolle. Einschränkungen bei den witterungsbedingten Außenberufen seien in diesem Monat noch nicht zu verzeichnen.

Deutlich zurückgegangen sei die Jugendarbeitslosigkeit, hieß es weiter. Sie sank im November 2006 im Vergleich zum Vormonat um 8 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18 Prozent. Deutlich schwächer sei dagegen der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Frauen und Männern im Alter von 50 Jahren und älter um 2,5 Prozent auf 236 070. Ebenfalls nur leicht rückläufig sei die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Die Langzeitarbeitslosigkeit bleibe jedoch mit 466 200 Personen auf „bedrückendem Niveau".

Die höchsten Arbeitslosenquoten in NRW weisen den Angaben zufolge Gelsenkirchen mit 15,9 Prozent sowie Duisburg und Dortmund mit jeweils 15,2 Prozent aus. Während sich die Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet und im Münsterland wie im übrigen Nordrhein-Westfalen mit rund 3 Prozent verbessert habe, sei der Rückgang in Ostwestfalen-Lippe mit einem minus von 3,7 Prozent noch etwas deutlicher.

Vertreter der Landesregierung begrüßten die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Wirtschaftsministerin Christa Thoben und Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) wiesen darauf hin, dass in den vergangenen Monaten 116 000 Jobs entstanden seien. „Das ist die beste Nachricht für NRW", sagte Laumann. Der FDP-Wirtschaftsexperte Dietmar Brockes kündigte an, die schwarz-gelbe Koalition in Düsseldorf werde die Reformanstrengungen weiter forcieren. Wichtig sei vor allem, die Rahmenbedingungen für die Unternehmen weiter zu verbessern.