Wort des Bischofs

Apple for Jesus?

An diesem Sonntag legt Rainer Kardinal Woelki in der Kölner Kirche St. Maria im Kapitol der Heiligen Gottesmutter einen Apfel zu Füßen. Was es damit auf sich hat und warum das gut zum Valentinstag passt, erklärt er in seinem Sonntagsimpuls.

 (DR)

Hier in unserer wunderbaren alten romanischen Kirche Sankt Maria im Kapitol mitten im Herzen von Köln, ist es ein wunderschöner Brauch, der Gottesmutter einen Apfel zu Füßen zu legen. Die Gläubigen erinnern damit an einen Schuljungen namens Hermann, der im 12. Jahrhundert gelebt hat und jeden Tag der Gottesmutter einen Liebesapfel geschenkt haben soll. Hermann bekam schon bald den Beinamen Josef, weil auch er die Gottesmutter verehrte und ihr wie Josef nah sein wollte.

Die Legende berichtet, dass eines Tages die Gottesmutter den Apfel aufnahm und dem Jesuskind reichte. Diese Geschichte muss man nicht unbedingt glauben, aber dass Hermann-Josef später selber ein Heiliger wurde, weil er sein ganzes Leben lang als großer Seelsorger wirkte und die Gottesmutter verehrte, ist ein Fakt.

Ich möchte heute wenige Tage vor dem Valentinstag nicht nur alle Verliebten einladen, sich im ganz normalen Leben immer wieder kleine Geschenke zu machen  - ob mit einem Apfel mit Blumen oder einfach nur mit einem Lächeln.

Wir Menschen sollten uns ruhig viel öfter liebevoll im Blick haben. Orientieren dürfen wir uns dabei immer an Jesus. Der ist und bleibt das größte Liebesgeschenk Gottes, das uns der himmlische Vater gemacht hat.

Liebt einander,  wie ich euch geliebt habe. Dieser Auftrag Jesu gilt damals wie heute, und nicht nur für frisch Verliebte.

Ihr
Rainer Woelki
Erzbischof von Köln