Katholische Frauen fordern Aufnahme Junias in den Heiligenkalender

Apostelin Junia im deutschen Regionalkalender?

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) fordert die Aufnahme der Apostelin Junia in einen Heiligenkalender der Kirche. Die Aufnahme Junias sei neben einer Bestärkung für Frauen auch ein ökumenisches Zeichen. 

Symbolbild Kalender / © Kwangmoozaa (shutterstock)

Bisher stehe Junia in keinem Kalender, sagte die kfd-Bundesvorsitzende, Mechthild Heil, am Montag in Düsseldorf. „Ein Grund ist sicherlich, dass über viele Jahrhunderte angenommen wurde, dass Junia ein männlicher Apostel war; und sich bisher keine Gläubigen gefunden haben, die eine Verehrung von Junia praktiziert und sich für ihre Aufnahmen in den Heiligenkalender eingesetzt haben.“

Die kfd fordere daher nun ihre Aufnahme in einen Regionalkalender, beispielsweise für Deutschland oder den deutschsprachigen Raum.

Ökumene und Predigerinnentag

In einigen orthodoxen Kirchen wird der Festtag der Junia den Angaben zufolge am 17. Mai begangen. „Das wäre auch ein verbindendes und wertvolles Zeichen im ökumenischen Dialog der Kirchen“, so Heil. Die kfd veranstaltete dieses Jahr am 17. Mai einen bundesweiten Predigerinnentag. Zwölf Frauen hätten dabei an zwölf verschiedenen Orten zeitgleich in Eucharistiefeiern gepredigt. „Auch heute macht Junia vielen Frauen Mut, die eigene Berufung ernst zu nehmen“, erklärte Heil.

Laut kfd-Mitteilung war Junia eine der ersten verfolgten Christinnen, blieb jedoch über Jahrhunderte unsichtbar und wurde in den biblischen Texten zum Mann „Junias“ gemacht. Sie sei wegen ihres Glaubens verfolgt und inhaftiert worden. Schon Paulus bezeichnete Junia als „herausragend unter den Aposteln“. 2016 wurde Junia demnach offiziell in die neue Einheitsübersetzung der Bibel aufgenommen und als Frau und Apostelin benannt. Im September änderte die kfd den Titel ihrer Mitgliederzeitschrift „Frau und Mutter“ nach 103 Jahren in „Junia“.


Mechthild Heil (kfd) und Bischof Bätzing / © Julia Steinbrecht (KNA)
Mechthild Heil (kfd) und Bischof Bätzing / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA