Antisemitismusexperte will Universität Tübingen umbenennen

Erneuter Vorstoß

Der Antisemitismusbeauftragte der baden-württembergischen Landesregierung, Michael Blume, fordert eine Umbenennung der Eberhard Karls Universität Tübingen. Der Name geht auf zwei Männer zurück, die als Antisemiten gelten.

Die Neue Aula, eines der Hauptgebäude der Eberhard Karls Universität Tübingen (Universität Tübingen)
Die Neue Aula, eines der Hauptgebäude der Eberhard Karls Universität Tübingen / ( Universität Tübingen )

Es sei notwendig, die Benennung der Einrichtung nach einem Judenhasser und Judenvertreiber zu beenden, sagte Blume am Dienstagabend bei einem Vortrag an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität laut Manuskript.

Der Name bezieht sich auf zwei Personen: Graf Eberhard im Bart (1445-1496), der Gründer der Uni, gilt als Antisemit. Herzog Karl Eugen von Württemberg (1728-1793), der seinen ersten Namen hinzufügte, soll Männer als Soldaten ins Ausland verkauft haben.

Antrag im Juli 2022 abgelehnt

Im Juli 2022 hatte der Senat der Hochschule einen Antrag von Studierenden auf Umbenennung der Universität abgelehnt. Für eine Streichung der beiden Personen stimmten 15 Senatsmitglieder, dagegen waren 16, und 2 enthielten sich, wie die Uni damals mitteilte. Für eine Umbenennung wäre eine Zweidrittelmehrheit notwendig gewesen.

Quelle:
KNA