Antisemitismusbeauftragter bestürzt über Angriff in Köln

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich bestürzt über einen brutalen Angriff in Köln gezeigt. "Ich bin entsetzt über diesen schrecklichen und feigen Angriff auf einen jungen Mann.

Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus / © Carsten Koall (dpa)
Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus / © Carsten Koall ( dpa )

Dieser Mann wurde offenbar aufgrund antisemitischer Motive aus einer Gruppe heraus heftig angegriffen und dabei schwer verletzt, sagte Klein am Montag in Berlin. Ein 18-Jähriger war am späten Freitagabend in Köln zuerst antisemitisch beleidigt und dann angegriffen worden. Er sei anscheinend wegen seiner jüdischen Kippa aus einer etwa zehnköpfigen Gruppe heraus attackiert worden, sagte ein Sprecher der Ermittler am Sonntag. Der Mann musste nach Polizeiangaben mit einem Nasen- und Jochbeinbruch ins Krankenhaus. Einer aus der Gruppe soll ihm zudem die Kippa, eine Kopfbedeckung jüdischer Männer, vom Kopf geraubt haben.

Die Tat wurde teilweise von einer installierten Polizeikamera aufgezeichnet. Noch in der Nacht hatten die Beamten zwei Heranwachsende im Alter von 18 und 19 Jahren, die sie auf den Videoaufnahmen wiedererkannt hatten, festgenommen. Die Beiden seien am Samstag wieder freigelassen worden, gelten aber weiter als Tatverdächtige, erklärte der Sprecher. Weil die Polizei einen antisemitischen Hintergrund für die Tat annimmt, ermittelt der polizeiliche Staatsschutz.

Klein lobte den "schnellen Ermittlungserfolg der Polizei", die die mutmaßlichen Täter noch am selben Tag festnehmen konnte. Seine Gedanken seien bei dem jungen Mann, dem er eine baldige und vollständige Genesung wünsche. "Zugleich hoffe ich, dass die mutmaßlichen Täter, die offenbar erst 18 und 19 Jahre alt sind, geeigneten Schulungsprogrammen zugeführt werden, in denen ihnen die Grundlagen der Rechtsstaatlichkeit und unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung vermittelt werden", sagte Klein.

(Quelle: dpa, 23.08.2021)