Anselm Grün gibt Tipps gegen die "Dämonen" dieser Zeit

Hoffnung steht über allem

Es reicht von Rechthaberei bis Abgestumpftheit. Mit seinem neuen Buch benennt Anselm Grün moderne "Dämonen" und wie man ihnen begegnen kann. Seine Vorschläge reichen von weniger Medienzeit bis zu bewusstem Konsumverhalten.

Anselm Grün / © Harald Oppitz (KNA)
Anselm Grün / © Harald Oppitz ( KNA )

Die dunkle Seite der Macht gibt es nicht nur in "Star Wars". Der Münsterschwarzacher Benediktiner und Bestsellerautor Anselm Grün widmet ihr sein neues Buch "Widerstehen und Wachsen". Darin geht es um Kräfte und Tendenzen, die Menschen am Leben hindern – ob von innen oder außen – und darum, wie wir ihnen begegnen können. 

Grün empfiehlt etwa, der Flut an Kommunikation durch bewusste "Askese" zu widerstehen und sich auf wenige verlässliche Informationsquellen zu beschränken. Spiritualität solle nicht politischen Interessen oder bloßem Wohlbefinden dienen, sondern offen für Gerechtigkeit bleiben. 

Hoffnung steht über allem

Wirtschaft dürfe sich nicht allein an Zahlen orientieren, sondern an den Bedürfnissen der Menschen. Das eigene Ego gelte es ernst zu nehmen, ohne in Selbstbezogenheit zu verfallen. Statt Rechthaberei und Spaltung brauche es Zuhören und respektvollen Dialog. 

Auch ein Leben ohne Erwartungs- und Darstellungsdruck sowie bewusst geübte Empathie seien wichtig. Gesellschaftliche Probleme wie Klimawandel oder das Leid Geflüchteter dürften nicht verdrängt werden; kleine Veränderungen könnten Großes anstoßen. Über allem steht für Grün die Hoffnung, die befreie und in eine menschenwürdigere Zukunft weise.

Anselm Grün OSB

Der Münsterschwarzacher Benediktinerpater gilt als der bekannteste Mönch Deutschlands und als einer der erfolgreichsten Autoren christlicher Literatur. Seine Werke bringen es nach eigenen Angaben auf rund 20 Millionen Auflage. Übersetzt wurden sie demnach in rund 30 Sprachen. Derzeit seien etwa 300 Titel lieferbar.

Wenn die eigenen Bücher gelesen würden und Säle bei Vorträgen voll seien, sei er dankbar; darüber dürfe man sich aber nicht definieren. "Das ist ein Geschenk, und es ist nicht mein Verdienst." 

Pater Anselm Grün / © Harald Oppitz (KNA)
Pater Anselm Grün / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA