Anschläge auf Kopten in Ägypten

 (DR)

Am Freitag hatten Attentäter einen Bus mit koptischen Christen angegriffen, die in der Provinz Al-Minja auf dem Weg zum Kloster des Heiligen Samuel waren. Sieben Menschen starben, 19 Pilger wurden nach Angaben eines Sprechers der koptischen Kirche verletzt. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich.

Am Samstag nahmen Hunderte Menschen an der Trauerfeier und Beerdigung der Opfer der Tat teil. Kopten-Papst Tawadros II. sagte in einer Videobotschaft, dass das "vereinte Ägypten den Terrorismus besiegen" werde. Auch Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi sagte dem Terrorismus erneut den Kampf an.

Bereits im Mai vergangenen Jahres waren in der gleichen Gegend bei einem Anschlag des IS 29 Menschen getötet und 22 verletzt worden. Ägypten hatte als Reaktion darauf Ziele in Libyen angegriffen. Seit Jahren ist die Sicherheitslage in Ägypten angespannt. Immer wieder kommt es zu Anschlägen, bei denen häufig Sicherheitskräfte oder Kopten das Ziel sind. Nach Schätzungen sind rund zehn Prozent der knapp 100 Millionen Ägypter Christen.

Die Kopten sind für Präsident Al-Sisi als Machtbasis von großer Wichtigkeit. Schon nach ähnlichen Terrorakten hatten ägyptische Sicherheitskräfte in der Vergangenheit angebliche Attentäter erschossen. Deren Verbindung zu den Verbrechen wurde öffentlich aber oftmals nicht nachgewiesen. (dpa / 04.11.18)