Anne Lütkes als neue UNICEF-Geschäftsführerin im Gespräch

Nachfolger gesucht

Als Favoritin für den Posten des UNICEF-Vorstandsvorsitzenden ist nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" die Grünen-Politikerin Anne Lütkes im Gespräch. Die Rechtsanwältin und ehemalige Bürgermeisterin der Stadt Köln sei eng mit dem kommissarischen Vorsitzenden des Kinderhilfswerkes, Reinhard Schlagintweit, befreundet, schreibt das Blatt in seiner Dienstagausgabe. Lütkes war von 2000 bis 2005 in Schleswig-Holstein Justizministerin unter Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD), die ihr Amt als UNICEF-Vorsitzende wegen der Affäre aufgegeben hatte.

 (DR)

Die Zeitung hatte berichtet, dass der inzwischen ebenfalls zurückgetretene UNICEF-Geschäftsführer Dietrich Garlichs kommissarisch weiter an der Spitze von UNICEF Deutschland arbeiten würde, das wurde aber inzwischen von der Pressesprecherin Helga Kuhn dementiert.

Die Sprecherin nahm keine Stellung zu Berichten, dass für den Posten des UNICEF-Vorstandsvorsitzenden die Grünen-Politikerin Anne Lütkes im Gespräch sein soll.

Schwere Trennung
Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung (Dienstagausgabe) wird der UNICEF-Vorstand womöglich weiter mit Garlichs zusammenarbeiten. Am Mittwoch wolle das Gremium über einen entsprechenden Tagesordnungspunkt abstimmen, in dem es um die künftige Zusammenarbeit mit Garlichs gehe. Schlagintweit bestätigte dem Blatt den Tagesordnungspunkt und erklärte, das Thema sei eines "unter vielen".

Im Vorfeld der Sitzung gibt es im UNICEF-Komitee, dem Kontrollorgan des Kinderhilfswerks, bereits starken Widerstand gegen eine weitere Zusammenarbeit. Komitee-Mitglied Nina Ruge sagte der "Bild"-Zeitung: "So eine Entscheidung wäre in der jetzigen Situation kaum vermittelbar. Wenn jetzt Herr Garlichs sozusagen durch die Hintertür sofort wieder zurückkehrt, dann schadet das einmal mehr der Glaubwürdigkeit von UNICEF." Komitee-Mitglied Edith von Welser-Ude warnte, mit einem entsprechenden Beschluss "würde man alles nur schlimmer machen".