In einem am Dienstagnachmittag (Ortszeit) veröffentlichten Schreiben erklärte die Gruppe, man habe damit auf die Verbreitung wirkungsloser Antibabypillen durch Abbott sowie die Unternehmen Andrómaco und Silesia, Tochterfirmen des deutschen Pharmaunternehmens Grünenthal, reagiert.
Medienberichten zufolge war in der Nacht zum Dienstag eine Bombe vor einem Bürokomplex in der Hauptstadt detoniert, in dem sich unter anderem das Büro von Abbott befindet. Verletzt worden sei niemand. Der Unterricht an der benachbarten deutschen Schule "Thomas Morus" sei vorsorglich abgesagt worden. Laut Staatsanwaltschaft zeigen Videoaufnahmen einen Fahrradfahrer, der mutmaßlich Sprengstoff am Tatort deponierte.
Wirkungslose Antibabypillen wurden kostenlos verteilt
Zwischen 2020 und 2023 war bekannt geworden, dass die genannten Unternehmen wirkungslose Antibabypillen auf den Markt gebracht hatten, die über das öffentliche Gesundheitssystem kostenlos verteilt worden waren. Nach Angaben der feministischen Organisation "Miles" kam es in diesem Zusammenhang zu mehr als 350 ungewollten Schwangerschaften.
Die Kinder mussten aufgrund des geltenden Abtreibungsverbots von den Frauen ausgetragen werden. Bereits im Jahr 2021 hatten die chilenischen Behörden erste Geldstrafen gegen die verantwortlichen Unternehmen verhängt.