Amnesty verurteilt Hinrichtung von Minderjährigen im Iran

Internationaler Tag gegen die Todesstrafe

Der 10. Oktober ist der Internationale Tag gegen die Todesstrafe. Nach Angaben von Amnesty International sitzen derzeit weltweit mehr als 20.000 Menschen in Todeszellen. Im vergangenen Jahr seien mindestens 5.186 Menschen in 53 Ländern zum Tode verurteilt worden. Mindestens 2.148 Menschen in 22 Ländern wurden hingerichtet.

 (DR)

Der 10. Oktober ist der Internationale Tag gegen die Todesstrafe. Nach Angaben von Amnesty International sitzen derzeit weltweit mehr als 20.000 Menschen in Todeszellen. Im vergangenen Jahr seien mindestens 5.186 Menschen in 53 Ländern zum Tode verurteilt worden. Mindestens 2.148 Menschen in 22 Ländern wurden hingerichtet. Für 94 Prozent der Hinrichtungen seien mit China, Iran, Saudi-Arabien und den USA nur vier Länder verantwortlich gewesen. Insgesamt 68 Staaten hielten weiterhin an der Todesstrafe fest, in 129 Ländern werde sie nicht mehr angewendet. Hören Sie Oliver Hendrich von Amnesty International im domradio-Interview über Staaten, die sogar Kinder und Jugendliche hinrichten lassen.

Im Blickpunkt: Iran
Amnesty Internation hat aus diesem Anlass gegen die fortgesetzte Hinrichtung von Minderjährigen im Iran protestiert. Mit einer so genannten "Galgen"-Aktion verwiesen die Menschenrechtler am Sonntag darauf, dass der Iran seit 1990 mindestens 19 minderjährige Straftäter hingerichtet habe. Allein im vergangenen Jahr seien acht junge Menschen gehenkt worden. Zwei von ihnen seien auch bei der Hinrichtung noch keine 18 Jahre alt gewesen.

Mit seinem Vorgehen gegen Minderjährige verstoße der Iran gegen internationales Recht, betonte die Generalsekretärin der deutschen amnesty-Sektion, Barbara Lochbihler. Der Iran sei Vertragsstaat des UN-Zivilpaktes und der Kinderrechtskonvention. In beiden Vereinbarungen werde die Hinrichtung von Minderjährigen verboten.