Altmann: Klimaschutz darf nicht am Geld scheitern

"Heiliger Zorn"

Die Sorge um den Schutz des Klimas beschäftigt die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Angesichts der internationalen Finanzspekulation müsse es einen "heiligen Zorn" hervorrufen, wenn nur zögernd und sehr wenig Gelder zur Bekämpfung von Armut und zum Klimaschutz zur Verfügung gestellt würden, sagte Präsident Walter Altmann von der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien am Montag vor dem Kirchenparlament in Bremen. Altmann stellte insbesondere einen engen Zusammenhang zwischen Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit sowie weltweitem Frieden heraus.

 (DR)

In dem Kirchenparlament wird über einen Resolutionsentwurf zum Schwerpunktthema «Klimawandel - Wasserwandel - Lebenswandel» beraten, der zehn konkrete Forderungen zur Bewahrung der Schöpfung enthält. In seiner Bibelarbeit kritisierte Kirchenpräsident Altmann vor den 120 EKD-Synodalen, unter dem ungehemmten Kapitalfluss der Finanzspekulation habe die Menschheit schmerzlich gelitten. Es bestehe die Gefahr, dass die Finanzkrise die Probleme des Klimawandels und der Konflikte um Wasser auf der Prioritätenskala weiter nach unten schöben. Damit könne sich die Kirche nicht abfinden. Die Folgen des Klimawandels auf die Biosphäre und Landwirtschaft würden von Experten höher eingestuft als die Kosten der Finanzkrise.

Konflikte um Wasser bedrohten schon heute den Frieden, warnte Altmann, der auch Vorsitzender des Zentralausschusses des Weltkirchenrates ist. Als Beispiel nannte er die Nahost-Region.
Zwischen Israelis und Palästinensern gebe es immer wieder Auseinandersetzungen um die knappen Wasserressourcen. Der Frieden in der Region sei gefährdet wegen der Wasserknappheit und der ungerechten Verteilung des Zugangs zum Wasser. Dass soziale und ökologische Gerechtigkeit untrennbar zusammengehörten, sei aber eine Lehre aus der Klimadebatte.