Bayern führt Wahlpflichtfach "Islamischer Unterricht" ein

Alternative zur Ethik als Religionslehre

An bayerischen Schulen wird es ab dem nächsten Schuljahr "Islamischen Unterricht" als Wahlpflichtfach geben. Es soll für Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens als Alternative zur Religionslehre neben Ethik wählbar sein.

Schülerin mit Kopftuch / © Oliver Berg (dpa)
Schülerin mit Kopftuch / © Oliver Berg ( dpa )

Dies teilte die Bayerische Staatskanzlei in München mit. Der Islamunterricht biete in deutscher Sprache Wissen über die islamische Religion sowie eine grundlegende Werteorientierung im Geiste des Grundgesetzes und der Bayerischen Verfassung. Eingesetzt würden staatliche Lehrkräfte.

Angebot an 350 Standorten

Das neue Fach hat bereits einen erfolgreichen Modellversuch hinter sich, wie es weiter hieß. Es wird demnach zunächst an 350 Standorten angeboten. Bei der Ausgestaltung und Entwicklung des Lehrplans werde man bezüglich der islamkundlichen Inhalte auf die Kompetenz des Wissenschaftlichen Beirats des Departments Islamisch-Religiöse Studien der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (DIRS) zurückgreifen.

Stärkung für die Integration

Den Islamunterricht im Freistaat gibt es seit dem Schuljahr 2009/2010. Zuletzt beschloss das bayerische Kabinett im März 2019 die Verlängerung dieses Modellversuchs um zwei Jahre. Damals hieß es, daran nähmen rund 16.500 Schüler an 349 Schulen teil. Noch im Sommer 2020 hatte Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU) die Pläne des Kultusministeriums zum Ausbau des Islamunterrichts zu einem Wahlpflichtfach begrüßt.

Dieser stärke die Integration. Spaenle hatte den Modellversuch einst als Kultusminister ins Leben gerufen.


Quelle:
KNA
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