Altenberger Licht feiert 60. Jubiläum

"Sagt Ja zu Kirche und Glauben - gerade jetzt"

Beim 60. Jubiläum des Altenberger Lichts hat Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb am 1. Mai dazu aufgerufen, auch in der Zeit der Kirchenkrise dem Glauben treu zu bleiben. In seiner Predigt bezeichnete er den Missbrauch von Priestern als abscheulich, erinnerte aber gleichzeitig an die Verantwortung jedes einzelnen Christen.

 (DR)

Alle Christen seien berufen, den Menschen das Licht zu geben, das mit Christus aufgegangen sei. "Wir sind Krieger des Lichts. Wir Christen haben den Menschen ein Licht zu geben. Versagen wir uns nicht unserer Berufung."

In seinem leidenschaftlichen Appell erinnerte er an die Worte Papst Benedikt XVI., der 2005 fragte:  "Wie viel Schmutz gibt es in der Kirche? Und gerade im Priestertum. Wie viel Hochmut und Selbstherrlichkeit? Herr, oft erscheint uns Deine Kirche wie ein sinkendes Boot: Das geschmutzte Gewand Deiner Kirche erschüttert uns. Wie selber beschmutzen sie. Erbarme Dich. Heile Deine Kirche, heile uns."

3.500 Jugendliche beim Jubiläum
Die traditionelle Aussendung des Altenberger Lichts feierte in diesem Jahr ihr 60. Jubiläum. Den Höhepunkt, die Messe im Altenberger Dom am Samstag, übertrug domradio.de live.
Unter dem Motto "Lebt als Krieger des Lichts den Frieden" versammelten sich 3.500 Jugendliche aus ganz Deutschland und aus befreundeten Gemeinden in Europa seit Freitag in Altenberg im Bergischen Land.

Pfarrer Francis Lee reist seit 15 Jahren mit Jugendlichen seiner Gemeinde aus Irland nach Altenberg und empfindet das Treffen dort als eine "absolut wundervolle Erfahrung". Junge Leute erlebten dort ein einmaliges Gefühl von Kameradschaft und eine Vertiefung ihres Glaubens, lobte er. Wer einmal dort gewesen sei, wolle im nächsten Jahr sofort wieder mit dabei sein. Auch Benjamin Kalkum (23) vom Initiativkreis "Altenberger Licht" nannte das Treffen eine "Oase für Gleichgesinnte", in der die Gemeinschaft junger Christen gestärkt werde: "Wir wollen Anstöße für Jugendliche geben, damit sie ihre eigenen Talente entdecken und sich für eine gute Sache einsetzen." Viele junge Menschen trauten der Kirche heutzutage nicht mehr zu, eine positive Kraft zu sein. "Wir wollen zeigen, dass dem nicht so nicht."

Zeichen der Versöhnung
Seinen Ursprung hat das Altenberger Licht in der Nachkriegszeit, als die katholische Jugend 1950 ein Zeichen der Versöhnung aussandte. Für das Jubiläumsjahr des Altenberger Lichts sind besondere Aktionen geplant: So soll eine Fahrradstafette mit Messdienern aus dem Erzbistum das Licht zum Ökumenischen Kirchentag nach München bringen. Die Fahrradstafette startet am 7. Mai vom Kölner Dom aus und soll am 12. Mai in München ankommen.

Das Licht, das jedes Jahr an der Osterkerze entzündet wird, ist schon weit gereist: Die größte Entfernung, die das Licht jemals zurücklegte, war die Strecke nach Jerusalem, wohin es in einer eigens gefertigten feuersicheren Box im Flugzeug reiste. Während des Kalten Krieges sei es selbst hinter den Eisernen Vorhang gebracht worden, berichtete Mike Kolb: "So wurde es in Form einer brennenden Zigarette über die Grenze nach Dresden geschmuggelt."