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1. März-Woche: Stroh und Tränen der Kunigunde – zu Fridolin die Pflüge ziehn

März, der dritte Monat des Jahres mit 31 Tagen, war im altrömischen Kalender (bis 46 v. Chr.) der erste Monat des damaligen Jahres und Mars, dem Gott des Krieges und der Vegetation, geweiht.

 (DR)

Wetterphänomene Wissenschaft und Bauernregeln

Wetterkapriolen narren selbst Wissenschaftler: Vorhersagen Tiefdruck- und Hochdruckgebiete ankündigen und großflächig Regengebiete oder wolkenlosen Himmel abbilden. Ob der Schauer dann wirklich im eigenen Garten runterkommt oder nicht, also lokale Wetterphänomene, kann man meistens nicht ablesen. Jedenfalls nicht am Wetterbericht.

Wie das Wetter im eigenen Umfeld wird, haben Bauern seit Jahrhunderten nicht nur beobachtet, sondern sie haben Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge mit Hilfe von Bauernregeln festgehalten und weitergegeben. Immer wieder werden von "Wetterpropheten" neue Zusammenhänge erkannt und gedeutet. Königskerze, Weinrebe oder Ameisenhügel – Wetterpropheten wagen anhand der ungewöhnlichsten Phänomene Vorhersagen.

 

Lostage der 1. März-Woche

Im bäuerlichen Arbeitsjahr wurde im März das Holz aussortiert, das man brauchte, um die Zäune sowie Schäden an Haus, Stall und Scheune auszubessern oder Neues anzubauen.

Im Laufe der Zeit haben sich Volksglaube, Wetterbeobachtungen und Wissen über die Natur zu Bauernregeln verwoben und mit bestimmten Tagen verbunden, den Lostagen. Von diesen sind die meisten Heiligengedenktage. Hier drei aus der ersten Märzwoche.

1. März: hl. Albinus

Albinus (Aubin) (um 469–554) war Augustiner Chorherr sowie Abt eines Klosters in Westfrankreich und wurde 529 Bischof von Angers. Er ist Patron der kranken Kinder sowie bei Blindheit und Keuchhusten.

 

Regnet’s stark zu Albinius,
macht’s dem Bauer viel Verdruss.

Wenn es an St. Albin regnet,
gibt es weder Heu noch Stroh.

 

3. März: hl. Kunigunde

Kunigunde (um 978–1033) war die Tochter des Grafen Siegfried I. von Luxemburg und ehelichte den späteren Kaiser Heinrich II., der ebenfalls heiliggesprochen wurde. Sie ist die Patronin der schwangeren Frauen und kranken Kinder.

 

Ist Kunigunde tränenschwer,
dann bleibt gar oft die Scheune leer.

 

Wenn’s donnert an Kunigund
bleibt das Wetter lange bunt.

 

6. März: hl. Fridolin von Säckingen

Fridolin (5. Jh.–538?) stammte aus Irland. Von dort soll er als missionierender Wandermönch zuerst nach Gallien und dann in den alemannischen Raum gekommen sein. Dort baute er Klöster und Kirchen zu Ehren des hl. Hilarius, so u. a. auf der Rheininsel Säckingen, wo er später bestattet wurde. Er ist Patron der Schneider und des Viehs; gegen Feuer- und Wassergefahr, Viehseuchen, Kinderkrankheiten, Bein-, Knie- und Armleiden sowie für fruchtbares Wetter.

 

An Sankt Fridolin
bring den Pflug zum Felde hin.

 

Am Tage von Sankt Fridolin,
zieh’n Schaf und Schäfer wieder hin.

 

(Zitate sind Auszug aus: Kurt Haberstich / Gerhard Hartmann, Wie Heilige unser Wetter bestimmen, topos premium Verlag / 20.60 €)


Heilige Kunigunde (KNA)
Heilige Kunigunde / ( KNA )

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