Alarmierende Zahlen und große Solidarität für Flüchtlinge

Die Diskussionen werden hitziger

Die nationale UNO-Flüchtlingshilfe in Deutschland rechnet mit weiteren Flüchtlingen zum Jahresende. Mehrere Millionen Ukrainer seien im eigenen Land auf der Flucht. Doch auch Krisen in anderen Regionen der Welt hätten das Jahr geprägt.

Ukrainische Flüchtlinge auf dem Bahnhof von Lwiw warten auf den Zug, um nach Europa zu fliehen (7. März 2022). / © Ruslan Lytvyn (shutterstock)
Ukrainische Flüchtlinge auf dem Bahnhof von Lwiw warten auf den Zug, um nach Europa zu fliehen (7. März 2022). / © Ruslan Lytvyn ( shutterstock )

Alarmierende Zahlen bei Flucht und Vertreibung sieht die UNO-Flüchtlingshilfe zum Jahresende. "Gleichzeitig sollte uns die Solidarität für Geflüchtete und die Widerstandsfähigkeit von Menschen auf der Flucht Mut machen", sagte der Nationale Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer, am Mittwoch in Bonn. Die Hilfsbereitschaft auch in Deutschland sei weiterhin groß; zugleich würden Diskussionen über den Umgang mit geflüchteten Menschen "hitziger und schärfer".

Der Experte appellierte an weitere Hilfsbereitschaft. Gerade zum Wintereinbruch und angesichts von Bombardierungen sei mit weiteren Geflüchteten zu rechnen. Knapp ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung sei bereits vertrieben worden, so die Hilfsorganisation. Fast acht Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer seien in andere europäische Länder geflüchtet, über 6,5 Millionen lebten als Vertriebene im eigenen Land.

Vielfältige Krisen und Konflikte weltweit

Neben dem Krieg in der Ukraine hätten "ungelöste Langzeitkonflikte" das ablaufende Jahr geprägt. So bedrohe am Horn von Afrika eine katastrophale Dürre mehr als 20 Millionen Menschen. Seit Ende 2020 seien vier Regenzeiten in Folge ausgeblieben, es herrsche eine der schwersten Dürreperioden der vergangenen 40 Jahre. Zahlreiche Menschen verlören ihre Lebensgrundlage und könnten sich nicht mehr selbst versorgen.

UNHCR-Zelt in einem griechischen Flüchtlingslager / © Michael Varaklas (dpa)
UNHCR-Zelt in einem griechischen Flüchtlingslager / © Michael Varaklas ( dpa )

Auch wirke sich der Krieg auf andere Regionen der Welt aus. Laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind zwölf Hilfseinsätze seither drastisch unterfinanziert. "Die Betroffenen sind in einem Kreislauf aus internationaler politischer Vernachlässigung, begrenzter Medienberichterstattung, Gebermüdigkeit und permanent wachsendem humanitären Bedarf gefangen", wie es hieß. Zu den zwölf betroffenen Ländern zählen demnach Uganda, Äthiopien, der Irak, der Südsudan, Jemen und Bangladesch. Für sie seien jeweils wenig mehr als 20 Prozent der benötigten Mittel eingetroffen.

Quelle:
KNA
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