Akustikprobleme bei Brandauer-Lesung im Kölner Dom

 (DR)

Mit einer Lesung des Film- und Theaterschauspielers Klaus Maria Brandauer ist am Mittwochabend im Kölner Dom das offizielle Programm der 18. lit.Cologne eröffnet worden. Vor rund 1.500 Besuchern im voll besetzten Dom trug der weltbekannte Künstler den Text "Der Großinquisitor" von Fjodor Dostojewski vor, eines der bedeutendsten kirchenkritischen Werke der Weltliteratur. Dabei gab es zwischenzeitlich Probleme mit der Tonübertragung, die zu zahlreichen Beschwerden führten.

"Wir bedauern sehr, dass nicht alle Besucher auf allen Plätzen von Anfang an die Lesung in optimaler Qualität verfolgen konnten", erklärte Domkapitel-Sprecher Markus Frädrich am Donnerstag auf Anfrage. Die Lautsprecheranlage des Doms funktioniere jedoch einwandfrei. "Herr Brandauer hat einen eigenen Tontechniker mitgebracht, in dessen alleiniger Verantwortung die Akustikregie des Abends lag", sagte Frädrich. "Leider hat er nicht auf unsere Hinweise reagiert, dass im Sinne des Publikums eine Nachjustierung erforderlich gewesen wäre." Es sei das erste Mal gewesen, dass es zu solchen Klagen gekommen sei.

"Wir werden bei künftigen Lesungen die Künstler noch stärker als bisher darum bitten, unseren eigenen Tontechnikern zu vertrauen", unterstrich der Sprecher. "Sie sind mit der Domakustik und ihren besonderen Herausforderungen bestens vertraut und können dafür sorgen, dass jedes Wort im Dom gut verständlich ist - im Gottesdienst wie bei Kulturveranstaltungen."

Insgesamt seien Dompropst Gerd Bachner und das Domkapitel aber sehr zufrieden mit der bemerkenswerten Veranstaltung. "Dass ein Schauspieler mit Weltruf im Kölner Dom ein hochphilosophisches Stück Weltliteratur vorgetragen hat, war eine sehr reizvolle und wunderbare Kombination", sagte Frädrich. Auch Brandauer habe dem Dompropst nach der Lesung für die Möglichkeit gedankt, im Weltkulturerbe auftreten zu können. (kna/Stand 08.03.2018)